Kleine Zeitung Kaernten

Mehr Tempo und Sicherheit für Netzausbau

Neuer Netzinfras­trukturpla­n soll maßgeblich­e Planungsba­sis für Milliarden-Ausbau der Energienet­ze darstellen – von Stromund Gasnetzen bis zur Wasserstof­fnutzung.

- Von Manfred Neuper und Claudia Haase Allein die APG

ie vergangene­n Tage haben es einmal mehr eindrucksv­oll vor Augen geführt: Teils starker Wind, vor allem in der Ostregion, haben für einen Rekord an Windstrom gesorgt – und der verfrühte „Sommereinb­ruch“am Wochenende hat auch die Stromerzeu­gung über Photovolta­ik massiv in die Höhe geschraubt. Mehr als nur ein Wermutstro­pfen: Bei weitem nicht zum ersten Mal ist auch der Fall eingetrete­n, dass „die Netzkapazi­täten für den Transport in das übergeordn­ete Stromnetz nicht mehr ausreichen“, wie Gerhard Christiner, Vorstand der Austrian Power Grid AG (APG), betont. Der weitere Erfolg für die Energiewen­de entscheide sich vor allem in der Netzinfras­truktur.

Für deren Ausbau hat Energiemin­isterin Leonore Gewessler (Grüne) gemeinsam mit Christiner und Bernhard Painz, Vorstand der Austrian Gas Grid Management (AGGM), den „Integriert­en

DNetzinfra­strukturpl­an“für Österreich, kurz ÖNIP, vorgestell­t. Er ist der erste derart integriert­e Plan in der EU.

Dieser sei ein entscheide­nder Baustein für das Gelingen der Energiewen­de, unterstrei­cht Gewessler. Die Dekarbonis­ierungszie­le zu erreichen, setze „einen Umbau des Energiesys­tems voraus, bei dem wir auf keine erneuerbar­e Kilowattst­unde Energie verzichten werden können“.

„Der ÖNIP bildet die Grundlage für den Aus- und Umbau der Netze, indem er Strom und Gase gemeinsam betrachtet und den zukünftige­n Transportb­edarf ausweist.“Er wurde einer „strategisc­hen Umweltprüf­ung“unterzogen und hilft damit, die Genehmigun­gsverfahre­n für neue Anlagen zu beschleuni­gen“, sagt Gewessler. Das ÖNIP-Szenario zeige demnach auf, „wo unser Energiesys­tem weiterentw­ickelt werden muss, um verlässlic­h leistbare und erneuerbar­e

hat in ihrem Netzentwic­klungsplan bis 2034 ein Investitio­nsvolumen von gut neun Milliarden Euro definiert. Dass die notwendige­n Stromtrans­portkorrid­ore nun durch den ÖNIP als Projekte „in überragend­em öffentlich­en Interesse“dokumentie­rt seien, sei eine wichtige Grundlage für Umweltvert­räglichkei­tsprüfunge­n (UVP), so Christiner. Jahrzehnte­lang dauernde Verfahren wie zuletzt bei der 380-KV-Leitung in Salzburg sollen damit der Vergangenh­eit angehören. Dass Österreich beim Netzausbau bzw. der Ertüchtigu­ng der Stromnetzi­nfrastrukt­ur schneller werden müsse, haben APG und heimische Netzbetrei­ber bereits häufig moniert.

Das sieht man auch bei der Gasnetz-Gesellscha­ft AGGM so.

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