Mehr Tempo und Sicherheit für Netzausbau
Neuer Netzinfrastrukturplan soll maßgebliche Planungsbasis für Milliarden-Ausbau der Energienetze darstellen – von Stromund Gasnetzen bis zur Wasserstoffnutzung.
ie vergangenen Tage haben es einmal mehr eindrucksvoll vor Augen geführt: Teils starker Wind, vor allem in der Ostregion, haben für einen Rekord an Windstrom gesorgt – und der verfrühte „Sommereinbruch“am Wochenende hat auch die Stromerzeugung über Photovoltaik massiv in die Höhe geschraubt. Mehr als nur ein Wermutstropfen: Bei weitem nicht zum ersten Mal ist auch der Fall eingetreten, dass „die Netzkapazitäten für den Transport in das übergeordnete Stromnetz nicht mehr ausreichen“, wie Gerhard Christiner, Vorstand der Austrian Power Grid AG (APG), betont. Der weitere Erfolg für die Energiewende entscheide sich vor allem in der Netzinfrastruktur.
Für deren Ausbau hat Energieministerin Leonore Gewessler (Grüne) gemeinsam mit Christiner und Bernhard Painz, Vorstand der Austrian Gas Grid Management (AGGM), den „Integrierten
DNetzinfrastrukturplan“für Österreich, kurz ÖNIP, vorgestellt. Er ist der erste derart integrierte Plan in der EU.
Dieser sei ein entscheidender Baustein für das Gelingen der Energiewende, unterstreicht Gewessler. Die Dekarbonisierungsziele zu erreichen, setze „einen Umbau des Energiesystems voraus, bei dem wir auf keine erneuerbare Kilowattstunde Energie verzichten werden können“.
„Der ÖNIP bildet die Grundlage für den Aus- und Umbau der Netze, indem er Strom und Gase gemeinsam betrachtet und den zukünftigen Transportbedarf ausweist.“Er wurde einer „strategischen Umweltprüfung“unterzogen und hilft damit, die Genehmigungsverfahren für neue Anlagen zu beschleunigen“, sagt Gewessler. Das ÖNIP-Szenario zeige demnach auf, „wo unser Energiesystem weiterentwickelt werden muss, um verlässlich leistbare und erneuerbare
hat in ihrem Netzentwicklungsplan bis 2034 ein Investitionsvolumen von gut neun Milliarden Euro definiert. Dass die notwendigen Stromtransportkorridore nun durch den ÖNIP als Projekte „in überragendem öffentlichen Interesse“dokumentiert seien, sei eine wichtige Grundlage für Umweltverträglichkeitsprüfungen (UVP), so Christiner. Jahrzehntelang dauernde Verfahren wie zuletzt bei der 380-KV-Leitung in Salzburg sollen damit der Vergangenheit angehören. Dass Österreich beim Netzausbau bzw. der Ertüchtigung der Stromnetzinfrastruktur schneller werden müsse, haben APG und heimische Netzbetreiber bereits häufig moniert.
Das sieht man auch bei der Gasnetz-Gesellschaft AGGM so.