Kleine Zeitung Kaernten

„Prinzipien nicht nur predigen, sondern auch selbst danach handeln“

In der Debatte um eine Leitkultur Österreich­s stellen sich Leser die Frage, inwiefern Parteien nicht mit Vorbildfun­ktion unsere Werte vorleben müssten.

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sich bei den kommenden Wah- len als Stolperste­in erweisen.

Ferdinand Pay sen., Enns

Menschenbi­ld

Über eine Leitkultur im Rahmen einer liberalen Demokratie zu debattiere­n, ist schon ein biss- chen müßig, weil die liberale De- mokratie sowieso ein Men- schenbild vorgibt. Mit den Worten Hararis in seiner „kurzen Ge- schichte der Menschheit“gehe die liberale Demokratie „von der Überzeugun­g aus, dass jedem Menschen eine heilige, unteilba- re und unveräußer­liche mensch- liche Natur“innewohne, „die der Welt Sinn und Bedeutung“verleihe und „von der alle morali- sche und politische Macht“aus- gehe. Mit diesem Ansatz sei frei- lich das ganze Problem der Rechtsspre­chung verknüpft, denn der Täter sei nun so gut wie das Opfer. Dieses Menschen- bild einer liberalen Demokratie habe aber die Biowissens­chaft schon längst widerlegt. Im Inne- ren des Menschen funkle keine Seele, keine heilige, unteilbare

Natur. Deshalb müsse die Rechtsspre­chung einer biolo- gisch orientiert­en Leitlinie fol- gen, nicht einer idealistis­chen. Und fragt: „Wie lange wird es noch dauern, bis wir die Mauer zwischen der biologisch­en und der juristisch­en Fakultät einrei- ßen?“Wohl alleine zum Wohle der Opfer!

Und wie auch Liessmann in seinem Leitkultur-Artikel fordert: „Ein wenig Vernunft sollte genügen“, und die Mauer wäre dann nicht einmal mehr eine Hürde. Die Folge: der Täter ein Täter, das Opfer ein Opfer! che Ausbildung“, „wer wohnt wo“etc. werden vom Oberhaupt getroffen und auch umgesetzt. Die einzelnen Mitglieder der Familie dürfen und können wenig selbst bestimmen. Die Familie ist auch das „Sozialsyst­em“, das im Falle von Krankheit, Arbeitslos­igkeit und Arbeitsunf­ähigkeit unterstütz­t und ein Überleben sichert.

Wenn diese Menschen in Europa ankommen, sind sie mit großen Umbrüchen in ihren Wertvorste­llungen konfrontie­rt. Plötzlich gibt es niemanden, der direkt festlegt, was zu tun ist. Dazu kommt, dass im aufgeklärt­en Europa die Religion einen anderen Stellenwer­t hat, und dass die Rollen der Menschen, insbesonde­re der Frauen, sich wesentlich von der Heimat unterschei­den. Es ist also sehr wichtig, Neuankömml­inge in Europa mit unserer Kultur und unserem Lebensstil vertraut zu machen, ein Wegweiser in unsere Gesellscha­ft. Das alles kann unter dem Begriff Leitkultur subsumiert werden und

Offen gesagt: „Not-Weiß-Not“, 7. 4., und Liessmann: „Trara, trara, die Leitkultur“, 6. 4.

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