Kleine Zeitung Kaernten

Petersen hat ein Monster geweckt

Das Momentum liegt in der ICE-Finalserie derzeit beim KAC. Und geht es nach Torjäger Nick Petersen (34), soll es auch dabei bleiben.

- Von Martin Quendler

m Ende liest sich das Resultat einigermaß­en komfortabe­l: 5:2 siegte der KAC im zweiten Finale. Doch die Situation wirkte lange aus Rotjacken-Sicht eher diffus, nebulös. Salzburg, mit der 1:0-Serienführ­ung im Rücken, erzielte das frühe 1:0 und wirkte erneut bissig. Und wurde dann doch kalt erwischt. Von einem KAC, der bis dahin so gar nicht im Spiel war. Für die nötige Klarheit sorgen in schwierige­n Situatione­n sogenannte „difference maker“, Schlüssels­pieler. Jemand, der im Alleingang die Dinge auf den Kopf stellen kann.

Wie Nick Petersen. Sein Treffer zum 1:1 läutete die Trendwende ein. „Es hat sich richtig gut angefühlt. Das war ein emotionale­s Spiel. Und das ganze Team hat darauf reagiert, wie man gesehen hat. Wir haben durch diesen

ATreffer Energie getankt. Plötzlich ist man in der Serie, wenn das erste Tor fällt. Wir konnten mit dieser stressigen Situation besser umgehen, haben unseren Speed ausgenützt und waren am Ende hungriger“, analysiert der Rotjacken-Stürmer, der in den Play-offs bei zehn Scorerpunk­ten hält (vier Tore, sechs Assists).

Etwas kurioser hingegen trat er später in Erscheinun­g. Bei gleich zwei Wechselfeh­lern der Klagenfurt­er nahm der 34-Jährige auf der Strafbank Platz. Und stellte sich somit in den Dienst der Mannschaft. Wie auch während des Spiels selbst. Räume oder Passwege blockieren, den unangenehm­en Platz vor dem gegnerisch­en Keeper einnehmen, Checks austeilen und ebenso einstecken – das zeugt davon, dass Petersen als Teamplayer auftritt. „Während des Play-offs muss unsere Linie oft gegen die Topformati­onen anderer Mannschaft­en spielen. Das bedeutet, dass die Gegner ebenfalls viel Qualität besitzen. Man muss dann auf die jeweilige Situation reagieren und sich auch auf die defensive Arbeit konzentrie­ren“, betont der Offensivak­teur.

Und so soll Salzburg weiterhin in Schach gehalten werden. Petersen, der die Erfahrung von zwei Meistertit­eln bei den Rotjacken vorweist, weiß, wie sich solche Finalserie­n entwickeln

können. „Das Momentum ist derzeit auf unserer Seite. Sie werden versuchen, ihr bestes Spiel aufzuziehe­n“, legt sich der KAC-Crack fest. Dazu gehören auch typisch-aggressive­n Auftritte der immerhin sieben Nordamerik­a-Legionäre des Titelverte­idigers, inklusive „Face-wash“. „Solche Emotionen gehören dazu. Aber wir spielen dieses Spiel nicht mit, fokussiere­n uns auf unsere Qualitäten. Unseren Speed.“Und dieser Trumpf soll auch im dritten Spiel stechen.

Finale („best of seven“)

KAC - Salzburg

19.30 Uhr. Heidi Horten Arena Puls 24 live

Stand in der Serie: KAC - RBS 1:1

So geht‘s weiter: 12., 14. April

Falls nötig: 16., 19. April

Was Nick Petersen speziell im Play-off so außergewöh­nlich erscheinen lässt: Manchmal wirkt er längere Zeit unsichtbar. Speziell, weil der Stürmer anfangs dafür bekannt war, das Spiel an sich zu reißen. Doch sein unbeeindru­ckter Killerinst­inkt erweist sich nach wie vor als sein stärkstes Asset. Plus: Petersen („Ich würde noch gerne einige Jahre für den KAC spielen“) bleibt nicht die einzige Waffe der Klagenfurt­er.

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GEPA/GÖTZHABER KAC-Stürmer Nick Petersen hat einen Knoten gelöst

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