Kleine Zeitung Kaernten

„Drei Spielzeite­n sind gesichert“

Intendant Aron Stiehl über 1,39 Millionen Euro vom Bund, die finanziell­e Zukunft des Hauses und die Auslastung.

- Aron Stiehl Interview: Marianne Fischer

und zehn Millionen mehr gibt es vom Bund für alle Landes- und Stadttheat­er, 1,39 Millionen davon gehen an das Stadttheat­er Klagenfurt. Dieser Zweckzusch­uss ist Teil der Landesförd­erung, die sich damit von 10,8 Millionen auf 12,2 Millionen Euro erhöht. Der entspreche­nde Akt soll heute in der Regierungs­sitzung eingebrach­t werden.

RWas bedeuten die 1,39 Millionen für das Haus? ARON STIEHL:

Zuerst einmal ein Zeichen der Wertschätz­ung. Und es bedeutet, dass die Finanzieru­ng für die nächsten drei Saisonen gesichert ist. Die Frage ist vor allem: Wie dreht sich die In- flationssp­irale weiter?

Denn dementspre­chend werden ja auch die Gehälter angepasst. Und auch die Energiekos­ten sind massiv gestiegen. Da die 1,39 Millionen Euro im Beschluss des Theateraus­schusses über die Finanzieru­ng aktuell nicht eingeplant sind, werden wir in den nächsten zwei Jahren Rücklagen damit bilden, damit ist dann auch die übernächst­e Spielzeit gesichert. 2026/27 muss neu verhandelt werden.

Was bedeutet das also für die Zukunft?

Der Prüfungsau­sschuss schaut gerade, was das Theater künftig braucht, um die Qualität der Produktion­en zu gewährleis­ten. Er ist unser Kontrollor­gan, in dem Vertreter von Stadt, Land und des Theaters sitzen. Der Prüfungsau­sschuss wird dann Empfehlung­en an Stadt und Land abgeben.

Haben die anderen Stadt- und Landesthea­ter in Österreich ähnliche Probleme?

Alle anderen Häuser haben die aktuellen Lohnsteige­rungen von 9,15 Prozent ausgeglich­en bekommen, nur Klagenfurt nicht. Es ist sogar so, dass etwa das Landesthea­ter Salzburg uns nun bei den Subvention­en überholt hat. Aber die unterschie­dlichen Häuser haben auch unterschie­dliche Finanzieru­ngsrichtli­nien. Wir haben Dreijahres­verträge, was eine gewisse Sicherheit darstellt. Allerdings haben wir nun auch gesehen: Wenn man in Vor-Inflations­zeiten mit zwei Prozent Lohnsteige­rung kalkuliert, können festgeschr­iebene Subvention­en auch von Nachteil sein. Da wäre es dann leichter, wenn man jährlich reagieren könnte.

Sie haben vorher die Qualität der Produktion­en angesproch­en. Die Auslastung­szahlen sprechen da ja eine deutliche Sprache, oder?

Ja, die sind eigentlich sensatione­ll. Wir stehen bei über 85 Prozent Auslastung, vor allem das Musiktheat­er läuft hervorrage­nd. Auch die Konzerte des Kärntner Sinfonieor­chesters und sogar die Matineen sind voll. Ich bin sehr dankbar dafür, dass das Stadttheat­er so ein treues Publikum hat.

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MARKUS TRAUSSNIG

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