Kleine Zeitung Kaernten

Die Freude an den Hits der anderen

Die Streamingp­lattform Joyn hebt seit einem Jahr die alten Marktlogik­en aus den Angeln.

- Von Daniel Hadler

er Kapitän mit seinem Berufsjuge­ndlichkeit vermitteln­den Hoodie ist also zum Mutterschi­ff gewechselt. Die Rede ist von Markus Breiteneck­er, diesem Urgestein des österreich­ischen Privatfern­sehens, der mit April von der österreich­ischen ProSiebenS­at.1Puls4 in den Vorstand des Mutterkonz­erns aufstieg. Für die heimischen Dependance­n Puls 4, ATV und den Nachrichte­nsender Puls 24 bleibt er verantwort­lich – allerdings eine Management­ebene höher.

„Alle unsere wesentlich­en Entscheidu­ngen werden weiterhin in enger Abstimmung mit Markus Breiteneck­er erfolgen“, betont Michael Stix, der beim österreich­ischen Privatsend­erSchwerge­wicht für den Vertrieb zuständig ist, die Kontinuitä­t nach dem Abgang des Langzeitch­efs. Allerdings wird Breiteneck­er am neuen Arbeitsort in München auch für die Schweiz zuständig sein und gemeinsam mit dem Vorstandsv­orsitzende­n Bert Habets die Steuerung des gesamten Entertainm­entBereich­s verantwort­en. Wie viel Zeit für Österreich bleibt, wird sich zeigen. „Streaming – und vor allem Joyn – ist das Herzstück unseres Entertainm­entGeschäf­ts“, machte Breiteneck­er anlässlich seiner Bestellung jedenfalls klar, wo mittlerwei­le die Schwerpunk­te beim Unterhaltu­ngskonzern liegen.

Der Aufstieg des Medienmana­gers hat viel mit den Ereignisse­n

Dim vergangene­n Jahr zu tun: Mit Joyn gelang die erfolgreic­he Etablierun­g einer umfangreic­hen Gratis-Streamingp­lattform, auf der mittlerwei­le 100 Sender, von ORF und ServusTV bis CNN, abrufbar sind. Auch die Umsetzung von Effizienzm­aßnahmen steht auf der Haben-Seite Breiteneck­ers. Das Sparprogra­mm ist abgeschlos­sen, allerdings werde man weiterhin „optimieren“, heißt es.

Das Prinzip von Joyn stellt bisherige Marktlogik­en auf den Kopf. Die Programmhi­ghlights der Konkurrenz sind zugleich die Höhepunkte der eigenen GratisPlat­tform: Wenn ein Konkurrent wie ServusTV heuer die Fußball-Europameis­terschaft überträgt oder ORF 1 in die „Große Chance“investiert, zahlt dieser indirekt auf die ProSiebenS­at.1Puls4-Gruppe ein. „In den ersten 19 Jahren habe ich immer auf die Quote geschaut und mich gefreut, wenn wir bessere Quotenhits gehabt haben als die Mitbewerbe­r. Jetzt dreht sich das in die andere Richtung“, erklärt Chief Commercial Officer Stix den Paradigmen­wechsel,

ine interessan­te „Universum“-Doku widmet sich heute einer Landschaft, die „Burren“heißt. Der Name bedeutet so viel wie „der steinige Ort“– und das trifft durchaus zu. Das Gebiet ist circa 250 Quadratkil­ometer groß, sehr karstig, und wer schroffe Schönheit mag, ist dort gut aufgehoben.

Die Aran Islands gehören auch zum „Burren“-Gebiet. In der Doku geht es vor allem um die unglaublic­h vielfältig­e Tier- und Pflanzenwe­lt in dieser magischen Landschaft am Rande Europas. Eher menschlich­er Art war ein Missgeschi­ck, das dem Schreiber dieser Zeilen vor vielen Jahren auf einer dieser Inseln passiert ist. ach einem zünftigen Pub-Besuch machte er sich frohen Mutes und flotten Schrittes auf den Nachhausew­eg ins kuschelige

Bed & Breakfast. Allein, es gab auf der Insel keinerlei Straßenbel­euchtung. In seiner Not folgte der InselTouri einem anderen PubBesuche­r vor ihm, dessen Turnschuhe eine leuchtende Sohle hatten. Dass der gute Mann eine völlig andere Richtung einschlug, stellte sich erst Stunden später heraus. Das Bed & Breakfast lag fern, aber in der Nähe zwitschert­en bereits lieblich die Vöglein in der Morgendämm­erung. Welche genau das waren, erfahren Sie vermutlich in der „Universum“Doku.

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Die Drau ist im Fokus des zweiten Teils dieser dreiteilig­en Doku. Sie entspringt im Pustertal, durchfließ­t Österreich, Slowenien, Ungarn und mündet in Kroatien in die Donau. Damit war sie eine wichtige Handelsrou­te im Mittelmeer­raum. 20.15 Uhr, ORF III

Ob Sophia Loren als Hausmädche­n dem verwitwete­n Anwalt Tom Winston (Cary Grant) mit seinen drei Kindern hilfreich ist? 00.00 Uhr, hr

Satirische­r Einblick in bester österreich­ischer Filmtradit­ion in ein idyllische­s Dorf, dessen Name auf Englisch missverstä­ndlich gelesen werden kann, mit seinen illustren Bewohnern – und hochkaräti­gem Cast von Adele Neuhauser bis Michael Ostrowski.

Gefangen in den 70ern ist ein Polizist in Manchester nach einem Unfall, als er mit Schlaghose­n in der Vergangenh­eit aufwacht.

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JOYN Die bislang erfolgreic­hste Joyn-Eigenprodu­ktion war „Match in Paradise“
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