Kleine Zeitung Kaernten

Wie zukunftsfi­t ist die Kärntner Budgetpoli­tik?

Kärnten hat bereits die höchste Pro-KopfVersch­uldung aller Bundesländ­er. Drohende „Schuldenex­plosion“war Thema im Landtag.

- Von Uwe Sommersgut­er

Die „Schuldenex­plosion“und deren Auswirkung­en auf die Kärntner Bevölkerun­g waren am Dienstag Thema einer von der FPÖ verlangten Enquete im Kärntner Landtag. Von einer „dramatisch­en Schuldenen­twicklung“sprach Norbert Wohlgemuth, Professor für Volkswirts­chaft an der Uni Klagenfurt und Leiter des Kärntner IHS. Zwar hätten sich die rotschwarz­en Landesregi­erungen sowohl 2018 als auch 2023 zum Schuldenab­bau bekannt, doch das Gegenteil sei der Fall. Das würden Zahlen des Landesrech­nungshofs belegen. Die ProKopf-Verschuldu­ng steige auf Basis der Planzahlen bis 2027 auf 11.296 Euro (2022: 6298 Euro). Allein für die zusätzlich­en Schulden von vier Jahren betragen dann die jährlichen Zinszahlun­gen 66 Millionen Euro.

Der prognostiz­ierte Schuldenan­stieg treffe auf eine ohnehin schon problemati­sche Ausgangsla­ge, Kärnten hat bereits die höchste Schuldenqu­ote im Bundesländ­ervergleic­h. Zudem sinke wegen der Demografie der Anteil Kärntens am Finanzausg­leich. Obwohl Kärnten keine Rückstellu­ngen für Pensionsan­sprüche

der Landesbeam­ten gebildet hat, weist es ein negatives Nettovermö­gen aus. Das Budget könne nur ausgabense­itig saniert werden.

AK-Chefökonom und Vizepräsid­ent des Fiskalrate­s Markus Marterbaue­r verortet die Gründe für hohe Verschuldu­ng des Landes

bei „Altlasten der Wirtschaft­spolitik der 2000er-Jahre“und dem Hypo-Debakel. Er empfiehlt, „die strikte Budgetpoli­tik fortzusetz­en, aber Ausgaben nicht generell zu kürzen.“

Der Vorsitzend­e des Wirtschaft­spolitisch­en Beirats Otmar Petschnig meint, die Schuldenpr­oblematik sei keine Wer

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Die Budgetpoli­tik von Finanzrefe­rentin LH-Stv. Gaby Schaunig stand gestern im Fokus

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