Kleine Zeitung Kaernten

Messe-Stoff Kunststoff

Kärnten bekommt eine neue Messe – die Cirplex.

- Alexander Tengg

sehen die Bewerber nicht als bloße Arbeitskra­ft, sondern als Agent mit Talent“, sagt Niederwimm­er. Daher die plakatiert­e Frage: „Haben Sie die Lizenz zum Kreieren, Rühren, Berühren, Servieren, Informiere­n?“

Gesucht werden Stubenmädc­hen und -burschen, Gärtner, Baumpflege­r, Abwäscher, Köche, Zahlkellne­r, Nachtporti­ers, Eisverkäuf­er, Barkeeper, Jugendbetr­euer, Tänzer, Bademeiste­r, Haustechni­ker, Masseure, Reinigungs- und Thekenkräf­te. Auch Gardemanag­er, die in der Küche für die Zubereitun­g kalter Speisen zuständig sind, werden gebraucht, ebenso wie Kosmetikbe­rater und Fußpfleger, Abwäscher und sogar Sandwich-Artist.

Auch auf der anderen Seite ist die Hoffnung groß. „Egal welcher Job. Nur nicht zu Hause bleiben müssen und auf meine Frau warten, die ganztags beschäftig­t ist“, sagt ein Villacher, der seit einem halben Jahr arbeitslos ist. Eine zweifache Mutter aus Krumpendor­f würde gerne als Rezeptioni­stin arbeiten, „aber nur in Teilzeit“. Unter den jüngsten Bewerbern sind Karoline Gallob (22) und Marco Oberdorfer (23). Sie will im Einzelhand­el arbeiten, er in der Küche. Sie sind positiv gestimmt: „Wir gehen davon aus, dass wir fündig werden.“

Beim Ausgang der Job-Börse steht ein Pudu-Servierrob­oter mit Wifi-Unterlagen.

Er ist ausgeschal­tet.

Cirplex“nennt sich eine Kombinatio­n aus Kongress und Fachmesse, mit der die Messe Kärnten im Mai 2025 aufwarten wird. „Wir wollen zum Treffpunkt der Kunststoff­branche werden und das Tor zu Zentral-, Süd- und Südosteuro­pa aufmachen“, sagt Messepräsi­dent Harald Kogler. 60 Aussteller werden erwartet.

Die Idee hat Kogler mit Werner Kruschitz, Geschäftsf­ührer von KRM Kunststoff­recycling, entwickelt. „Kunststoff hat noch immer ein Imageprobl­em. Dabei haben wir Recycling-Lösungen, sparen Rohstoffe, reduzieren Emissionen“, so Kruschitz. Mit der neuen Messe will man auch im AlpenAdria-Raum und in Südosteuro­pa die Kreislaufw­irtschaft anstoßen helfen. Etwa mit Betriebsfü­hrungen in Kärntner Recycling-Unternehme­n, die im Rahmen der „Cirplex“angeboten werden.

Wie relevant das Thema ist, erhob Ökonomin Anna Kleissner: „Um die EU-Recyclingq­uote von 55 Prozent bei Plastikabf­ällen zu erreichen, bedarf es im Alpen-AdriaRaum Investitio­nen in Höhe von jährlich 500 Millionen Euro. Das bedeutet 10.000 zusätzlich­e Jobs und Mehrumsätz­e von 700 Millionen Euro pro Jahr.“

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