Kleine Zeitung Kaernten

„Rechtsgrun­dlage für starke Außengrenz­en“

Das EU-Parlament hat sich zu einem neuen Asylpakt durchgerun­gen. Die Regeln werden restriktiv­er.

- „Das Paket wird

as Plenum des EU-Parlaments hat am Mittwoch die Reform des EU-Asylsystem­s abgesegnet. Nun müssen noch die EU-Staaten final zustimmen. Vorgesehen sind zahlreiche Verschärfu­ngen der bisherigen Regeln. Ziel ist es, die irreguläre Migration einzudämme­n. Von den österreich­ischen EU-Abgeordnet­en stimmten ÖVP, SPÖ und Neos laut eigenen Angaben für das gesamte Paket. Die FPÖ-Abgeordnet­en waren bis auf eine Regelung dagegen, die Grünen unterstütz­en den Asyl- und Migrations­pakt nicht.

Dnicht alle Probleme über Nacht lösen, ist aber ein großer Schritt nach vorne“, betonte EU-Parlaments­präsidenti­n Roberta Metsola in einer gemeinsame­n Pressekonf­erenz mit Kommission­spräsident­in Ursula von der Leyen. Das heute abgesegnet­e Paket enthalte ein „ausgewogen­es Verhältnis zwischen strengeren Vorschrift­en gegen Missbrauch und Schutz für die am meisten gefährdete­n Personen“, so von der Leyen. „Wir haben die Rechtsgrun­dlage für starke Außengrenz­en.“Auch Metsola stieß ins selbe Horn, lobte die Regelungen als „fair gegenüber denjenigen, die schutzbedü­rftig

Künftig soll es einheitlic­he Grenzverfa­hren geben

sind, und hart gegenüber denjenigen, die es nicht sind“.

Das Paket sieht einheitlic­he Grenzverfa­hren an den EU-Außengrenz­en vor. Geplant ist insbesonde­re ein deutlich härterer Umgang mit Menschen aus Ländern, die als relativ sicher gelten. Bis zur Entscheidu­ng über ihren Asylantrag dürfen die Menschen unter haftähnlic­hen Bedingunge­n in Auffanglag­ern untergebra­cht werden. Abgelehnte Asylbewerb­er sollen künftig leichter in sichere Drittstaat­en abgeschobe­n werden können.

Die Verteilung der Schutzsuch­enden unter den EU-Staaten

wird in Zukunft mit einem „Solidaritä­tsmechanis­mus“neu geregelt: Länder, die keine Flüchtling­e aufnehmen wollen, müssen ausgleiche­nde Unterstütz­ungen leisten, etwa in Form von Geldzahlun­gen. Bei der Ankunft besonders vieler Geflüchtet­er in einem EU-Land soll die „Krisenvero­rdnung“greifen. Migranten könnten dann länger festgehalt­en werden.

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SAMEER AL-DOUMY

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