„Ich fürchte, die LIV-Tour wird das Männergolf zerstören“
Die Golf-Welt ist nach wie vor gespalten. Aber was sagen eigentlich die österreichischen Profis dazu?
as Masters in Augusta ist nicht nur ob seiner Geschichte und Tradition im Blickpunkt – sondern auch, weil es heuer das erste Aufeinandertreffen zwischen zur LIVTour abgewanderten Spielern und den PGASpielern ist. 13 Spieler haben die Berechtigung, dabei zu sein, sieben davon haben das Masters zumindest einmal gewonnen. Einer davon, Jon Rahm, war wohl der bemerkenswerteste Transfer. Auch der Spanier, der der Spaltung lange kritisch gegenüberstand, folgte dem „Ruf des Geldes“.
Nach der Rückkehr von Bernd Wiesberger, der zu Beginn LIV-Spieler war, dann aber aufgrund fehlender Erfolge beinhart „ausgemustert“wurde, ist kein Österreicher dabei. Und für die jungen
DProfis kann auch noch keine Rede davon sein. Niklas Regner oder Timon Baltl probieren gerade, auf der Challenge Tour Fuß zu fassen.
Auch Lukas Nemecz wird bisher wohl kaum von den Verantwortlichen der mit saudi-arabischen Staatsdollars finanzierten Tour in Betracht gezogen worden sein. Der Steirer ist einer von drei Österreichern auf der WorldTour. Seine Meinung ist klar: „Ich fürchte, die LIV-Tour wird das Männergolf zerstören.“Das „funktionierende System“der PGA-Tour und der kontinentalen Touren sei über den Haufen geworfen worden. „Die Preisgelder der PGATurniere sind als Antwort auf LIV explodiert. Die Folge: Bald wird es für die unteren Touren weniger Geld geben, der Nachwuchs
wird leiden.“Damit nicht genug: Die Spieler, die ihren Platz an der Sonne sicher haben, fordern Anpassungen. Mehr Turniere ohne Cut, kleinere Starterfelder.
Das heißt: Exklusivität vermindert die Chance, aufzurücken. Dazu meint Nemecz: „Was hat LIV versprochen? Öfter Duelle der besten Spieler gegeneinander. Jetzt aber sind 15 Topspieler hier, die anderen 15 dort. Und sie treffen viermal im Jahr aufeinander.“Und doch: Das Masters, das schauen sich auch alle Profis an. In der Hoffnung, einmal selbst dabei zu sein. Und: Weil man eben da die Besten der derzeit zwei Golf-Welten sieht. Nach dem Audi-Circuit – da hat Nemecz vor dem Schlusstag am Murhof die Führung übernommen.