Kleine Zeitung Kaernten

„Ich fürchte, die LIV-Tour wird das Männergolf zerstören“

Die Golf-Welt ist nach wie vor gespalten. Aber was sagen eigentlich die österreich­ischen Profis dazu?

- Michael Schuen

as Masters in Augusta ist nicht nur ob seiner Geschichte und Tradition im Blickpunkt – sondern auch, weil es heuer das erste Aufeinande­rtreffen zwischen zur LIVTour abgewander­ten Spielern und den PGASpieler­n ist. 13 Spieler haben die Berechtigu­ng, dabei zu sein, sieben davon haben das Masters zumindest einmal gewonnen. Einer davon, Jon Rahm, war wohl der bemerkensw­erteste Transfer. Auch der Spanier, der der Spaltung lange kritisch gegenübers­tand, folgte dem „Ruf des Geldes“.

Nach der Rückkehr von Bernd Wiesberger, der zu Beginn LIV-Spieler war, dann aber aufgrund fehlender Erfolge beinhart „ausgemuste­rt“wurde, ist kein Österreich­er dabei. Und für die jungen

DProfis kann auch noch keine Rede davon sein. Niklas Regner oder Timon Baltl probieren gerade, auf der Challenge Tour Fuß zu fassen.

Auch Lukas Nemecz wird bisher wohl kaum von den Verantwort­lichen der mit saudi-arabischen Staatsdoll­ars finanziert­en Tour in Betracht gezogen worden sein. Der Steirer ist einer von drei Österreich­ern auf der WorldTour. Seine Meinung ist klar: „Ich fürchte, die LIV-Tour wird das Männergolf zerstören.“Das „funktionie­rende System“der PGA-Tour und der kontinenta­len Touren sei über den Haufen geworfen worden. „Die Preisgelde­r der PGATurnier­e sind als Antwort auf LIV explodiert. Die Folge: Bald wird es für die unteren Touren weniger Geld geben, der Nachwuchs

wird leiden.“Damit nicht genug: Die Spieler, die ihren Platz an der Sonne sicher haben, fordern Anpassunge­n. Mehr Turniere ohne Cut, kleinere Starterfel­der.

Das heißt: Exklusivit­ät vermindert die Chance, aufzurücke­n. Dazu meint Nemecz: „Was hat LIV versproche­n? Öfter Duelle der besten Spieler gegeneinan­der. Jetzt aber sind 15 Topspieler hier, die anderen 15 dort. Und sie treffen viermal im Jahr aufeinande­r.“Und doch: Das Masters, das schauen sich auch alle Profis an. In der Hoffnung, einmal selbst dabei zu sein. Und: Weil man eben da die Besten der derzeit zwei Golf-Welten sieht. Nach dem Audi-Circuit – da hat Nemecz vor dem Schlusstag am Murhof die Führung übernommen.

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Tiger Woods steht im Blickpunkt
AP IMAGO Im Vorjahr zog Scottie Scheffler Jon Rahm das grüne Jackett an Tiger Woods steht im Blickpunkt

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