Kleine Zeitung Kaernten

„Wurde über Problemfal­l Ott nie informiert“

Der vor den U-Ausschuss zitierte FPÖ-Chef Herbert Kickl bestritt jegliche Nähe zur Spionage-Causa Egisto Ott und Russland. Ex-Innenminis­ter Kickl sorgt für hitzige Debatten im U-Ausschuss.

- Von Christina Traar

er von der ÖVP eingesetzt­e Untersuchu­ngsausschu­ss zum „rot-blauen Machtmissb­rauch“fokussiert­e am Donnerstag ganz auf die Freiheitli­chen. Bundespart­eichef Herbert Kickl wurde in das Ausschussl­okal im Wiener Parlament zitiert, um zu seiner Zeit als Innenminis­ter in der türkisblau­en Regierung befragt zu werden. Der FPÖ-Chef nahm mit mehr als drei Stunden Verspätung Platz, die Befragung seines damaligen Kommunikat­ionschefs im Kabinett und eines Juristen im Innenminis­terium hatte – vor allem dank hitziger Debatten zwischen den Abgeordnet­en – zuvor viel Zeit gekostet.

Noch bevor Kickl vor die Fragenden tritt, lässt er wissen, dass er „überhaupt keinen Bezug zu Russland habe“. ÖVP und SPÖ würden sich in dieser Sache gegen die FPÖ verbünden, „der Feind bin ich“. Als dann die Befragung des besagten „Feindes“beginnt, bremst Verfahrens­richterin Christa Edwards erneut Erwartunge­n, den FPÖ-Frontmann zu Russlandve­rbindungen seiner Partei oder der Spionageaf­färe rund um Egisto Ott zu befragen.

Edwards will von Kickl dennoch

Dwissen, wann und wie Ott damals, als Kickl Innenminis­ter war, suspendier­t und wieder aufgenomme­n worden war. Er könne die Frage nicht beantworte­n, beteuert Kickl, er habe als neu ins Haus kommender Minister nie Informatio­n über einen „Problemfal­l“Ott erhalten, davon sei er erst im Herbst 2018 in Kenntnis gesetzt worden. Wer trage dann die Verantwort­ung, wenn jemand wie Ott so agiert, fragt die Verfahrens­richterin „als Staatsbürg­erin“. Es gebe entspreche­nde Vorgesetzt­e, sagt Kickl. Er hält jedoch fest: Ott sei im Innenminis­terium groß geworden, als sich dieses unter Führung der ÖVP befunden habe. Generell holt der FPÖKlubobm­ann in seinen Ausführung­en immer wieder gegen den früheren Koalitions­partner seiner Partei aus.

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