Frivole Gagen der ORF-Spitzenverdiener
ie nunmehr öffentlich gemachten Gehälter der ORF-Spitzenverdiener zeigen die unfassbaren Zustände im öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Der Zentralbetriebsrat hat bis zuletzt versucht, die Veröffentlichung zu verhindern, was wohl jedes Vorurteil nährt. Wenn ein Radiomoderator, der offensichtlich für die Verantwortlichen als unersetzbar gilt, mehr als alle anderen im Unternehmen erhält, nebenbei auch noch Zeit für einen „Nebenverdienst“vom fast Dreifachen des österreichischen Durchschnittsverdieners hat, so ist das nichts Anderes als pervers.
Da sich die veröffentlichten Gehälter jenseits der Neidgrenze befinden, eignen sie sich auch nicht für eine Neiddebatte, wie der Generaldirektor im Vorfeld der Veröffentlichung vermeinte. Der ORF finanziert sich überwiegend zwangsweise durch die Gesellschaft mittels Haushaltsabgabe. Jeder Bürger, der diese leistet, hat daher ein Recht, zu wissen, was mit seinem Geld geschieht. Jetzt weiß man es und ist sprachlos.
Um alles in eine Relation zu setzen: Meloni, immerhin Regierungschefin der achtgrößten Weltvolkswirtschaft, verdient nicht einmal ein Viertel des Radiomoderators. Diejenigen, die solche Verträge auf Arbeitgeberseite auf Kosten von uns allen abschließen, haben jedes Augenmaß verloren und sind zur Verantwortung zu ziehen, aber als gelernter Österreicher weiß man, dass es niemanden geben wird, der das tut. Ändern wird sich nichts. enn man sich in dem Zusammenhang – wie gewöhnlich – auf Altverträge ausredet, so möge der Generaldirektor die Jahreszahl der Verträge bekannt geben, andernfalls wird dessen Botschaft wohl gehört, aber nicht geglaubt. Fremdes Geld lässt sich bekanntlich besonders leicht aus dem Fenster werfen, das wussten schon die Regensburger im 17. Jahrhundert.
D„Da sich die veröffentlichten Gehälter jenseits der Neidgrenze befinden, eignen sie sich auch nicht für eine Neiddebatte.“
Wstammt aus Villach und ist Rechtsanwalt in Wiener Neustadt.