Kleine Zeitung Kaernten

Streit um Zukunft des Ordnungsam­tes

Neuordnung muss warten. 1200 Bürger beteiligte­n sich an Umfrage. Doch der politische Konsens fehlt.

- Claudia Lepuch

enau 14 Ordnungshü­ter gibt es in Klagenfurt. Zu ihren Aufgaben zählen das Überprüfen der Leinen- und Maulkorbpf­licht oder das Überwachen öffentlich­er Plätze. Sie können Geldstrafe­n bis zu einer Höhe von 90 Euro einheben, Gegenständ­e beschlagna­hmen und dienen als mobiles Bürgerserv­ice. Im Sommer des Vorjahres häuften sich Beschwerde­n über die Ordnungshü­ter. Bürgermeis­ter Christian Scheider (TK) sprach von einer reinen „Abstraftru­ppe“, deren Aufgabenbe­reich man neu denken müsse. Im Herbst startete ein Evaluierun­gsprozess, den Zuschlag erhielten laut Scheiders Büroleiter Patrick Jonke die Klagenfurt­er Firmen „Statistix“

Gund „incc GmbH“. Rund 1200 Bürger beteiligte­n sich an einer Umfrage, Stakeholde­r – etwa die Polizei – wurden befragt, Mitarbeite­rgespräche geführt. 30.000 Euro wurden laut Jonke bereits investiert – bis dato ohne Ergebnis. „Der Bürgermeis­ter hat den Prozess zwischenze­itlich gestoppt. Die Mehrheit im Stadtsenat war gegen die Auswertung der Evaluierun­g, da diese weitere 6000 Euro kostet. Mittlerwei­le hat der Bürgermeis­ter den Auftrag auf Fortsetzun­g selbststän­dig erteilt“, sagt Jonke. Das dürfe er bei Beträgen unter 50.000 Euro tun. Ein Ergebnis soll im Sommer vorliegen.

Eine Reform des Amtes will auch Vizebürger­meister Philipp

Liesnig (SPÖ). Eine Evaluierun­g mithilfe von externen Firmen sei dafür aber nicht notwendig. „Der Bürgermeis­ter hat den Stadtsenat erst darüber informiert, nachdem die Beauftragu­ng erfolgt war. Mit SPÖ und FPÖ war eine Mehrheit dagegen. Aus welchem Topf Scheider jetzt die 6000 Euro nehmen will, weiß ich nicht.“Er hat eigene Vorstellun­gen für die Zukunft der Ordnungshü­ter: Sie sollen anstelle von Externen für die Sicherheit in Amtsgebäud­en sorgen und externe Firmen bei der Parkraumbe­wirtschaft­ung unterstütz­en. Beides kostet die Stadt derzeit 1,5 Millionen Euro pro Jahr. Der Bürgermeis­ter hält davon wenig.

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MARKUS TRAUSSNIG Mitglieder des Ordnungsam­tes beim Patrouille­ngang durch die Innenstadt

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