Zur Person

ist seit Juli 2023 Abteilungsvorstand der Kinderund Jugendpsychiatrie am Klinikum Klagenfurt. Zuvor war er unter anderem leitender Facharzt des Akutbereichs der Kinderund Jugendpsychiatrie im LKH zu schaffen?

Die Pandemie ist ein Faktor, aber ebenso sind es die Folgekrisen: Ukrainekrieg, Wirtschaftskrise, Klimakrise. Das ist eine große Belastung, denn vor dem Hintergrund dieser multiplen Krisen ist es enorm schwer, eine optimistische Zukunftsperspektive zu entwickeln. Für Jugendliche, die schon keine optimalen Startbedingungen haben, wird es dadurch noch schwieriger. Das führt dazu, dass neben dem Substanzmissbrauch auch die Raten an Depressionen, Suizidversuchen, Selbstverletzungen

und Essstörungen deutlich gestiegen sind.

Ich glaube, es ist ganz wichtig, mit den Kindern im Gespräch zu bleiben, sich mit den Kindern ehrlich auszutauschen. Dafür ist es wichtig, eine relativ unaufgeregte Haltung als Elternteil einzunehmen. Wenn ich aus jedem Substanzkonsum eine dramatische Geschichte mache, wird mein Kind mir das nicht erzählen. Denn wir sehen sehr selten, dass Jugendlich gänzlich ohne Substanzkonsum durch die Jugend kommen. Problematisch wird dieser Konsum nur bei einem kleinen Teil. Man sollte das mit den Kindern besprechen, aber nicht verurteilen, nicht dramatisieren, aber auch nicht verharmlosen. Beim Thema Cannabis sollte man auch immer wieder darauf hinweisen, dass das illegal ist, dass sie Probleme bekommen können. Bei jeder Art von auffälligem Verhalten ist es wichtig, dass es eine Gesprächsbasis gibt, mit den Kindern – ganz egal, ob es um Drogenkonsum oder Handynutzung geht. Und als Elternteil sollte man sich nicht scheuen, sich rechtzeitig Unterstützung zu suchen! Bei Suchtberatungseinrichtungen, bei der Kinder- und Jugendhilfe – man braucht keine Angst zu haben, mit diesen Einrichtungen Kontakt aufzunehmen.

Anlaufstellen

Graz Südwest. Zuletzt zeichnete er als Oberarzt im LKH Hartberg für den Aufbau und die Leitung der dislozierten Ambulanz für Kinder- und Jugendpsychiatrie verantwortlich. Trabi ist verheiratet und Vater von drei Kindern.

050 536-15112 – Fachstelle für Suchtprävention in der Steiermark: 0316 82 33 00, weiterführende Informationen unter vivid.at 24h-Hotline:

0800 44 99 33

Kärnten West 0664 3009003 Kärnten Ost 0664 3007007

Psychiatrischen Not- und Krisendienst

Unter der Telefonnummer 147 ist ein Notruf für Kinder, Jugendliche und deren Bezugspersonen eingerichtet: kostenlos, rund um die Uhr, ohne Vorwahl, anonym

Rat auf Draht

Gesprächsunterstützung in Krisen, bei Problemen, zur Entlastung, kostenlos und rund um die Uhr, ohne Vorwahl unter der Nummer 142

Telefonseelsorge