Der freche Wirbelwind
Die Wienerin Sinja Kraus gilt als heiße Tennis-Zukunftsaktie. Doch wer ist die 21-Jährige, was zeichnet sie aus und wie tickt sie?
enn Sinja Kraus zum Gesprächsthema wird, darf eine bestimmte Aussage nicht fehlen: „Sie ist eine der größten heimischen Zukunftsaktien.“Bereits als Baby, so erzählt es die Wienerin, packte sie die Leidenschaft zum Tennissport. Sie war wenige Monate alt, als ihre Familie nach New York gezogen ist. Dort kam sie auch zum ersten Mal mit der gelben „Filzkugel“in Berührung.
„Ich bin auf dem Tennisplatz groß geworden. Ich habe meiner Schwester nachgeeifert und wollte das tun, was sie auch gemacht hat, und so nahm alles seinen Lauf.“2009 kehrte die Familie den USA den Rücken und schlug ihre Zelte in Mainz auf. „Ich wohne inzwischen in Wien, trainiere in der Südstadt und habe immer wieder Trainingsblöcke, in denen ich in der ProBase in Ludwigshafen bin.“
Die aktuelle Nummer 222 der Damen-Weltrangliste beschreibt sich als „absoluten Wettkampftypen inklusive Spielwitz. Ich will am liebsten immer nur Matches spielen“, verdeutlicht Kraus, die ein richtiger Wirbelwind ist. Auf dem
WCourt bevorzugt sie das aggressive Spiel, nimmt die Bälle früh und versucht, die Punkte selbst zu beenden. „Ich bin jemand, der nichts der Gegnerin überlassen will“, sagt die Leistungsheeressportlerin, die ihr Umfeld mit ihrer offenen und direkten Art ansteckt. „Ich kann ziemlich frech sein, bin kontaktfreudig und habe immer Scherze auf Lager. Und ich habe ein paar Rituale. Wenn ich gewinne, mache ich gern tags darauf dasselbe, oder wenn das Match vor mir aus ist, achte ich drauf, wo die Gewinnerin gesessen ist und nehme dort Platz.“Es gibt ihr dementsprechend das Gefühl der Sicherheit.
Angesprochen auf ihr Idol Roger Federer kommt Kraus aus dem Schwärmen nicht mehr heraus. „Es ist unglaublich, mit welcher Leichtigkeit er gespielt hat. Es hat so Spaß gemacht, ihm zuzusehen. Und noch dazu ist er extrem sympathisch. Man kann ihn nur lieben.“
In ihrer Freizeit schmökert sie in Büchern, schnulzige Romanzen mit Happy End haben es ihr angetan. „Da komme ich schnell mal aus meiner Welt heraus, was total angenehm ist“, meint
Sinja Kraus darf derzeit strahlen
Kraus und verköstigt Familie und Freunde regelmäßig mit selbstgemachten Cookies und Brownies. „Dann müssen quasi alle probieren.“
Sportlich ist der Mannschaft von Teamkapitänin Marion Maruska bereits Anfang der Woche der Aufstieg in die Play-offs des Billie Jean King Cups in Oeiras (Portugal) frühzeitig gelungen und somit auch der Sprung ins Play-off zur Qualifikationsrunde für das Finalturnier 2025. „Wir konnten es kaum glauben, dass wir so schnell durch waren.“Gegen Serbien geht es heute im Prinzip um Punkte für den Nationencup, am gestrigen freien Tag wurden die Batterien aufgeladen. Und was strebt Allrounderin Kraus an
schließend an? „Das ist noch offen. Ich werde nächste Woche definitiv ein Turnier spielen, die Frage ist nur wo, dann stehen ein paar Trainingstage an und danach geht’s nach Wiesbaden zu einem 100.000er. Ob es sich mit der Qualifikation für Roland Garros ausgeht, wird man sehen, aber es ist gut möglich, dass ich dabei bin.“
295.496 US-Dollar. Roger Federer. Bücher lesen, backen.
Vorbild: Hobbys: