Austria Wien bangt vor Lizenz-Zeugnis
Trotz angespannter Lage will die Wiener Austria heuer das Nachsitzen vermeiden.
eute wird es spannend, wenn die Liga die Urteile des Senat 5 in erster Instanz veröffentlicht. Für die „Veilchen“ist es ein schon bekanntes alljährliches Zittern. Im April des Vorjahres wurde der Austria wie schon 2021 und 2022 die Lizenz zunächst verweigert. Vor dem Protestkomitee gab es dann grünes Licht – so weit soll es heuer aber gar nicht kommen. „Unser Ziel war immer, dass wir die nächste Lizenz in erster Instanz bekommen“, verkündete Vereinschef Kurt Gollowitzer Ende Februar bei der Generalversammlung des Clubs. Er sei „überzeugt, dass uns das gelingen wird“.
Dass die wie gehabt rote Zahlen schreibende Austria Jahr für Jahr mit Ach und Krach die Lizenz erhält, wird kritisch beäugt. Das negative Jahresergebnis im abgelaufenen Geschäftsjahr 2022/23 betrug 6,85 Millionen Euro. Positiv war der Anstieg bei den Besucherzahlen, sportlich verpasste die Mannschaft die Top sechs, Transfereinnahmen im Millionenbereich blieben aus. Wechselt Matthias Braunöder im Sommer fix zum um den Serie-A-Aufstieg
Hkämpfenden italienischen Zweitligisten Como, erhält die Austria immerhin kolportierte 1,7 Millionen Euro Ablöse. Es ist in Anbetracht der momentanen Lage eher ein Tropfen auf den heißen Stein.
Gönner und Investoren mussten wieder einmal einspringen. Um liquide bleiben zu können, wurden in dieser Saison erneut Gelder im Bereich von mehreren Millionen Euro zugeschossen – wie schon im vergangenen Jahr. Eine echte Abhilfe soll der Verkauf der Heim-Arena schaffen. Die Spielstätte am Verteilerkreis kostet die Austria im Spielbetrieb aufgrund der hohen Zinsen einen (zu) hohen Betrag. Der Verkauf ist nun bis Ende des zweiten Quartals – also Ende Juni – vorgesehen. Mit den Einnahmen im Bereich der anvisierten 40 Mio. Euro soll ein Schuldenschnitt mit dem größten Kreditgeber, der Bank Austria, erfolgen.
In der Generali-Arena will sich der Club dann einmieten und – so der Plan – auch einen Betriebsführervertrag aushandeln.