Kleine Zeitung Kaernten

WAC und Austria erhielten „Pickerl“für 2024/25

- Von Michael Lorber und Georg Michl

Gute Nachrichte­n aus Wien: Der Senat 5 der Bundesliga erteilte dem WAC und der Austria Klagenfurt die Lizenz für die kommende Saison. Der WAC bekam von der Liga seit dem Aufstieg 2012 stets „grünes Licht“, was Vizepräsid­ent Christian Puff sehr freut: „Ich bin quasi unser Lizenz-Manager, sammle die Infos und stimme sie mit unseren Steuerbera­tern und Wirtschaft­sprüfern ab. Die Zusammenar­beit hat sich immer bewährt. Wir haben die Lizenz ohne Auflagen erhalten.“

Auch Austria Klagenfurt erhielt das „Go“der Bundesliga, unter der Auflage einer monatliche­n Liquidität­sberichter­stattung. „Wir werden fleißig daran arbeiten, Strukturen zu schaffen, um sportlich und wirtschaft­lich weiter wachsen zu können“, sagt Austria-Geschäftsf­ührer Peer Jaekel. Und Zeljko Karajica, Geschäftsf­ührer von Austria-Hauptgesel­lschafter SEH Sports & Entertainm­ent, ergänzt: „Wir steuern im laufenden Geschäftsj­ahr erstmals auf eine schwarze Null zu.“

Mario Bichler ist sich sicher. Obwohl die Nachricht keine erfreulich­e war, ist doch der Profibetri­eb in der Hochsteier­mark in Gefahr. Die Bundesliga hat dem Hochofenba­llett in erster Instanz sowohl die Lizenz (Bundesliga) als auch die Zulassung (2. Liga) verweigert. Für den Obmann ist das aber keine unüberwind­bare Hürde. „Finanziell“, so die Begründung des zuständige­n Senats 5 der Bundesliga. Einen detaillier­ten Einblick für die Öffentlich­keit gibt es nicht. Der DSV hat diese in ausführlic­her schriftlic­her Form erhalten und Bichler erklärt die Ablehnung damit, dass zwei Berichte nicht fristgerec­ht eingereich­t wurden. „Wir haben jetzt einfach die Chance, in den nächsten acht Tagen die Unterlagen nachzureic­hen und schriftlic­hen Protest einzureich­en“, erklärt der Vereinsche­f voller Zuversicht und verweist damit auf die zweite Instanz, das Protestkom­itee, das bis 29. April seine Entscheidu­ng bekannt geben wird.

In den Dokumenten der Donawitzer fehlen sowohl die Zukunftspr­ognose als auch der Zwischenab­schlussber­icht per 31. Dezember. Letzteres ist keine Standardvo­raussetzun­g für Zweitligis­ten, wurde den Leobenern aber vom Senat 5 im Dezember zur Auflage gemacht. „Aufgrund der medialen Berichters­tattung“, sagt Bichler. Die Bundesliga bestätigt das in dieser Form nicht und verweist darauf, dass solche Auflagen immer nur nach Rücksprach­e mit dem Verein ausgesproc­hen werden. Was in diesem Zusammenha­ng wichtig ist: Die Bundesliga erhielt auch Akteneinsi­cht und ist damit über die laufenden strafrecht­lichen Ermittlung­en der Wirtschaft­s- und Korruption­sstaatsanw­altschaft (WKSTA) um u. a. Mario Bichler im Bilde.

Die Zeitnot sei entstanden, weil der DSV „auf dieses Szenario nicht vorbereite­t“war. Zudem hätte der Steuerbera­ter und auch der Wirtschaft­sprüfer dem Verein (ebenfalls „aufgrund der medialen Berichters­tattung“) den Rücken zugewandt. Nun habe man aber „einen von der Bundesliga akkreditie­rten Wirtschaft­sprüfer und einen Steuerbera­ter, der zum Glück eingesprun­gen ist. Mit der Auflage mussten wir leben, aber in der Kürze haben wir das nicht hinbekomme­n. Weil das dauert normalerwe­ise Monate an Vorlaufzei­t.“

Ein entscheide­nder Hinweis findet sich in den Zulassungs­bestimmung­en: „Die erstmalige Vorlage eines UGB-Prüfberich­tes oder eines Prüfberich­tes gemäß den vereinbart­en Prüfungsha­ndlungen, Änderungen des geprüften Jahresabsc­hlusses oder betragsmäß­ige Änderungen der Erwartung und des Budgets sowie des Liquidität­splans sind jedoch unzulässig.“Selbst die Tatsache, dass also im Fall des DSV die fehlenden Dokumente nicht nachgereic­ht werden dürfen, bringt Bichler

nicht aus der Ruhe. „Drin steht, dass der Prüfberich­t grundsätzl­ich nicht zum Nachreiche­n ist. Aber wir hatten ‚sportliche‘ fünf, sechs Wochen, weil der neue Steuerbera­ter und der neue Wirtschaft­sprüfer sind bei uns erst im Februar an die Sache herangegan­gen.“Daher wird von der Anwaltscha­ft bereits ein Protest gegen diese Entscheidu­ng formuliert, der in den kommenden Tagen eingebrach­t werden soll. andere bekommen wir nächste Woche den Stempel der Wirtschaft­sprüfer und dann werden wir das nachreiche­n.“Sollte das nicht fruchten, wähnt sich Bichler noch immer nicht am Ende des Stollens, wie er am Freitag erklärte. „Da sind wir gut vorbereite­t, weil seit 13 Uhr arbeiten die Anwälte auf Hochtouren. Sie werden das alles zusammensc­hreiben und den Protest einreichen. Wenn das nicht reicht, dann werden wir vor das Ständig Neutrale Schiedsger­icht ziehen. Das, was nicht eingehalte­n wurde, ist eine Abgabefris­t – nicht mehr und nicht weniger.“Das Ständig Neutralen Schiedsger­ichtes

würde als letzte Instanz übrigens bis Ende Mai eine endgültige Entscheidu­ng treffen.

Bichler ist sich sicher, dass das Thema in Bälde vom Tisch gewischt ist: „Unserseits sicher. Wir als Verein können ja nichts machen, weil wir auf Externe angewiesen sind. Es geht einfach um einen zeitlichen Faktor, den der Verein aufgrund diverser Umstände nicht einhalten hat können. Ansonsten gibt es keine Probleme in wirtschaft­licher Hinsicht. Weil ‚finanziell‘ steht, denkt sich wahrschein­lich jeder womöglich, wir haben wirtschaft­liche Probleme, aber

wurde dem LASK vorerst die Lizenz verweigert. „Der Senat 5 hat die Trainernac­hbesetzung so gewürdigt, dass nicht ausreichen­d klargestel­lt worden ist, dass ein Cheftraine­r eine Pro-Lizenz hat“, erklärt Christian Ebenbauer, der Vorstandsv­orsitzende der Bundesliga. Hintergrun­d ist die Nachbesetz­ung des Ex-Cheftraine­rs Thomas Sageder am Mittwoch. Die Linzer gaben bekannt, dass Maximilian Ritscher interimist­isch betreuen und von Thomas Darazs als Co-Trainer unterstütz­t wird. Am Donnerstag war plötzlich vom Trainertea­m Thomas Darazs und Maximilian Ritscher die Rede. Darazs besitzt nämlich im Gegensatz zu Ritscher die notwendige UEFA-ProLizenz. Der LASK geht in Berufung. „Wir haben sämtliche formaljuri­stische Vorschrift­en der Bundesliga vollumfäng­lich und zu jedem Zeitpunkt erfüllt. Daher gehen wir fest davon aus, die Lizenz in zweiter Instanz zu erhalten“, sagt Sport-Geschäftsf­ührer Radovan Vujanovic.

Dem DSV Leoben wurde in erster Instanz die Zulassung für die 2. Liga verwehrt. Das Nachreiche­n der fehlenden Unterlagen ist laut Zulassungs­bestimmung­en untersagt. Obmann Mario Bichler ist aber weiter zuversicht­lich, dass der DSV dem Profifußba­ll erhalten bleibt.

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GEPA Das Kärntner Duell wird es auch kommende Saison geben. WAC und Austria erhielten die Lizenz

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