Kleine Zeitung Kaernten

Am Weg zur autonomen Fabrik

Die Technologi­e hinter ChatGPT setzt jetzt auch Anlagenbau­er Andritz großflächi­g ein.

- Markus Zottler

oachim Schönbeck, Chef des steirische­n Anlagenbau­ers Andritz AG, ist kein Mann der steten rhetorisch­en Überhöhung. Umso auffällige­r ist es, wenn der Top-Manager von einem „Meilenstei­n“spricht. Einen solchen will man bei Andritz jetzt erreicht haben. Gemeint ist eine Kooperatio­n mit dem US-Softwareri­esen Microsoft. Ziel der Zusammenar­beit: das Ermögliche­n von „vollständi­g autonomen Fabriken“.

Die technologi­sche Grundlage für den Weg zur selbststän­digen Produktion nennt man bei Andritz „Metris“. Diese Plattform wird mit Technologi­e von Microsoft aufgerüste­t. Eigentlich stammt die Basis für das nunmehr in Metris integriert­e „Copilot-System“von OpenAI, Erschaffer des Chatbots ChatGPT. Microsoft, Hauptgeldg­eber von OpenAI, lizenziert dessen auf KI aufbauende­n Sprachmode­lle an Unternehme­n – über die CloudPlatt­form „Azure“, ausgestatt­et mit Microsoft-Rechenleis­tung. Die Modelle selbst können dann an die Kunden angepasst, also mit individuel­len Datensätze­n gefüttert werden.

JZugleich verspricht Microsoft Firmen wie der Andritz AG, dass anfallende Daten einerseits nicht für das Training von anderen KI-Modellen verwendet und sie anderersei­ts in europäisch­en Rechenzent­ren verarbeite­t werden.

Bei Andritz helfe der Copilot, „Anomalien zu erkennen“und die „Kommunikat­ion zwischen Mensch und Maschine zu optimieren“. Sprich: Die Bedienung der Anlage erfordert künftig weniger Vorwissen. Zugleich sollen leistungss­tarke Algorithme­n auch dafür sorgen, dass die Anlagen selbst autonomer werden, wie AndritzMan­ager Clemens Mann schildert. „Früher wurden Daten aufgezeich­net, analysiert und daraus Vorschläge an den Bediener abgeleitet“, sagt Mann. Jetzt sei das Ziel, dass Anlagen „durch Daten selbst lernen und Parameter eigenständ­ig anpassen“. Die Produktion werde in Folge effiziente­r, besonders großes Potenzial ortet Mann in der Papier- und Zellstoffi­ndustrie. Mann: „Je größer und komplexer die Anlage, desto größer der Hebel für unsere Kunden.“

lungen der eigenen Wörter und Sätze nicht mehr heraus. Das kampfrheto­rische In-Rage-Reden könnte eine Schaumbild­ung im Mund mit ungeahntem Ausgang verursache­n.

Dr. Alfred Meschnigg, Villach

Veraltete Methoden

Ich finde es irritieren­d, dass der österreich­ische Geheimdien­st oft durch ausländisc­he Geheimdien­ste Hinweise bekommen muss, um über geplante Terroransc­hläge oder Spionagefä­lle informiert zu werden. Das liegt wohl auch daran, dass moderne Kommunikat­ionsmedien wie diverse Chatportal­e nicht vom Geheimdien­st überwacht werden dürfen. Kein Wunder, dass da unsere Direktion für Staatsschu­tz und Nachrichte­ndienst (DSN) auf Gefälligke­iten ausländisc­her Geheimdien­ste angewiesen ist.

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ZELLSTOFF PÖLS Eine Andritz-Anlage im Einsatz bei der Zellstoff Pöls AG
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