Rotjacken bleiben ihrer Linie treu
Der KAC will vor Heimkulisse auf 3:2 stellen. Finn Van Ee kam mit Geldstrafe davon.
Vielleicht wähnte sich der KAC zu früh als Sieger. 20 Minuten dirigierten die Rotjacken in Salzburg das Geschehen. Die Bullen hatten nicht eine nennenswerte Torchance. „Vielleicht lief es zu einfach ab“, meinte Verteidiger Clemens Unterweger selbstkritisch. Das Resultat ist bekannt. Salzburg kam zurück, spielte sich in einen Flow und war plötzlich ebenbürtig. „Ein schnelles Tor, fünf Minuten Unterzahl – so etwas kann eine Partie kippen lassen“, so der Hubener. Und am Ende genügte es sogar für den 6:5-Sieg n. V. des Titelverteidigers. „Sie geben nicht auf. Es ist aber überhaupt nichts passiert. So eine Serie ist doch geil, es steht 2:2.“
Augenscheinlich hat sich die Spielweise der Salzburger seit Beginn verändert. Viel öfters wird der Puck auf KAC-Keeper Dahm gefeuert. Und: Die Bullen versuchen Line-Matching zu betreiben, reagieren auf Rotjacken-Formationen mit entsprechenden Linien. So wurden Wukovits und Co auf die Muršak-Linie angesetzt. Baltram stellt sich oft Hundertpfund gegenüber, Rymsha trifft auf Herburger. „Das war auffällig. Aber jetzt muss nichts mehr analysiert werden. Jeder weiß alles über den andern“, schmettert Unterweger ab.
Bei den Bullen haben die bisherigen 16 Play-off-Auftritte ein wenig Spuren hinterlassen. Chay Genoway (erlitt in der Halbfinal-Serie gegen Bozen von Halmo einen üblen Check) musste zuletzt während der Partie in die Kabine, kehrte nicht zurück. Und auch Peter Schneider wirkt offensichtlich nicht bei 100 Prozent seiner Physis. Dazu gesellen sich noch Verletzungen wie bei Benjamin Nissner (musste während der letzten Partie im Gesicht genäht werden), Troy Bourke und Genoway) tragen ebenfalls ein Vollvisier.
Die Rotjacken können voraussichtlich aus dem Vollen schöpfen. Auch weil die Situationen um Finn Van Ee (kam mit 200 Euro Geldstrafe davon) und Lukas Haudum keine Sperren zur Folge hatten. Vielleicht, weil das DOPS erkannt hatte, dass sich die Bullen mit dementsprechendem Abstand zur Bande öfters selbst in gefährliche Situationen bringen. An der kompromisslosen Gangart der Klagenfurter wird sich jedenfalls nichts ändern: „Wir werden so spielen wie im ersten Abschnitt – hart und aggressiv mit schnellem Umschaltspiel“, verrät Unterweger. Denn dies habe die Salzburger immer wieder in die Bredouille gebracht.