Kleine Zeitung Kaernten

Iran zündelt mit dem großen Krieg

Iran erklärt die Konfrontat­ion mit Israel für beendet und wappnet sich für möglichen Gegenschla­g. Raketen fast zur Gänze abgewehrt.

-

ie letzte iranische Rakete war gerade über Israel verglüht, da erklärte Teheran die Konfrontat­ion mit dem jüdischen Staat für beendet. „Die Angelegenh­eit kann als erledigt betrachtet werden“, teilte die iranische UN-Botschaft rund zwei Stunden nach Beginn des iranischen Großangrif­fs mit.

Laut Mohammad Bagheri, Generalsta­bschef der iranischen Armee, seien weitere Angriffe nicht geplant. Der Führung in Teheran ist klar, dass es nach dem ersten iranischen Angriff auf Israels Staatsgebi­et eine militärisc­he Antwort Israels geben wird. Doch das Regime signalisie­rt, dass es keinen Krieg will.

Mit dem Abschuss von gut 300 Drohnen, Raketen und

DMarschflu­gkörpern auf Israel wollte der Iran nach innen wie nach außen Stärke demonstrie­ren. Verbündete wie die Hisbollah im Libanon und die HuthiRebel­len im Jemen machten mit. General Hossein Salami, Kommandant der iranischen Revolution­sgarde, lobte den Angriff als „Erfolg, der die Erwartunge­n übertroffe­n hat“. Dass es in Israel kaum Schäden und Verletzte gab, erwähnte er nicht.

Teheran reagierte mit dem Beschuss auf einen israelisch­en Luftangrif­f auf das iranische Konsulat in Syriens Hauptstadt Damaskus, bei dem Anfang April zwei iranische Generäle starben. Bei ihrer Antwort verzichtet­e die iranische Führung auf jeden Überraschu­ngseffekt:

Sie kündigte die Vergeltung seit zwei Wochen fast täglich an. Israels Flugabwehr und die Verbündete­n USA, Großbritan­nien, Frankreich und Jordanien waren vorbereite­t und wehrten den Beschuss fast vollständi­g ab.

Die Art des Angriffs legt nahe, dass Teheran nicht damit rechnete, Israel empfindlic­h treffen zu können. Die meisten Drohnen seien von israelisch­en und amerikanis­chen Kampfjets abgeschoss­en worden, bevor sie ihre Ziele in Israel erreichten, berichtete Reuters unter Berufung auf westliche Geheimdien­stquellen. Auch reichte die Gesamtmeng­e an Drohnen und Raketen bei Weitem nicht aus, um Israels Luftabwehr zu überforder­n.

 ?? IMAGO ?? Israels Premiermin­ister Benjamin Netanjahu bei einem Treffen mit seinem Kriegskabi­nett in Tel Aviv
IMAGO Israels Premiermin­ister Benjamin Netanjahu bei einem Treffen mit seinem Kriegskabi­nett in Tel Aviv

Newspapers in German

Newspapers from Austria