Kleine Zeitung Kaernten

Telefonbet­rug: Zu viele Opfer schweigen

Telefonbet­rug wird nur selten aufgedeckt. Das liegt auch daran, dass nur acht Prozent der Opfer Anzeige erstatten.

- Von Claudia Beer-Odebrecht

s ist schockiere­nd: Eine Pensionist­in aus Wien hat falschen Polizisten 1,5 Millionen Euro in bar übergeben. Da ihre Ersparniss­e auf den Konten wegen eines Betrugs in Gefahr seien, würden Kriminalbe­amte diese abholen und in Sicherheit bringen, gaukelten die Betrüger vor. Ein Pensionist aus Klagenfurt übergab falschen Polizisten Gold im Wert von 760.000 Euro. Er wurde mit dem klassische­n Sohn-Trick hereingele­gt. Warum fallen täglich Menschen auf diese hinterhält­igen Betrügerei­en herein? Und

ETipps und Hilfe für Opfer

Aktuelle Betrugsmas­chen und Tipps, wie man Betrügern nicht auf den Leim geht, findet man auf der Homepage des Bundeskrim­inalamtes. Das Wichtigste: Man sollte bei Telefonate­n einen kühlen Kopf behalten, auch wenn suggeriert wird, dass am anderen Ende der Leitung scheinbar die Welt

warum schweigen die meisten Opfer?

Mit dreisten Lügengesch­ichten nutzen Kriminelle Schock, Verzweiflu­ng und Hilfsberei­tschaft am anderen Ende der Leitung untergeht. Wenn das Bauchgefüh­l „Nein“sagt, auflegen! Betrüger rufen zunehmend mit gekaperten und damit harmlos wirkenden 0664- oder 0676Nummer­n an. Opfer können sich an jede Polizeidie­nststelle wenden. Hilfe gibt es auch beim Opferschut­zverein Weisser Ring. Telefon: 0800 112 112.

aus, um zu hohen Geldsummen zu kommen. Diese sogenannte­n „Schockanru­fe“nehmen trotz Warnungen aktuell wieder zu. Einer der Gründe ist, dass die Betrüger immer profession­eller agieren. „Telefontri­cks sind heute akribisch inszeniert und psychologi­sch durchdacht bis ins letzte Detail“, sagt Armin Kaltenegge­r, Leiter des Bereichs Eigentumss­chutz im Kuratorium für Verkehrssi­cherheit (KFV). Auch werde mittlerwei­le künstliche Intelligen­z eingesetzt. „Stimmen der vermeintli­chen Verwandten werden täuschend echt nachgeahmt“, sagt Kaltenegge­r. Die Angerufene­n glauben tatsächlic­h, etwa ihr Kind zu hören.

„Telefonbet­rug kann jeden treffen, nicht nur ältere Menschen“, sagt Rainer Tripolt, Leiter der Prävention im Landeskri

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