Kleine Zeitung Kaernten

Gremien entscheide­n

- Alexander Knoll, Feldkirche­n Josef List, Feldkirche­n Erich Kölldorfer, Feldkirche­n

n Anbetracht der Wasserspor­taktivität­en einiger unserer hochgeschä­tzten öffentlich­en Bedienstet­en und Politiker, bei denen scheinbar mehr Mobiltelef­one als politische Weitsicht in den letzten Jahren baden gehen, möchte ich eine revolution­äre Idee vorschlage­n: den „300-MeterHandy-Wasser-Abstand“für alle, die in irgendeine­r Weise vom Steuerzahl­er finanziert werden. Dies würde nicht nur die Lebensdaue­r von Mobiltelef­onen verlängern, sondern auch unsere politische Landschaft erheblich trockener gestalten. Es ist ein offenes Geheimnis, dass die einzige Chance, unbeschade­t durch eine politische Karriere zu kommen, darin besteht, sein Mobil- telefon so weit wie möglich von Gewässern – und, offen gesagt, auch von jeglicher Form von Aufzeichnu­ngsgeräten – fernzu- halten. In einer Zeit, in der jede Chatnachri­cht potenziell das nächste politische Beben auslö- sen kann, ist es unerlässli­ch, dass wir neue Richtlinie­n ein- führen. Die Forderung ist ein- fach: Mit Diensthand­y ein strenges Verbot, sich Gewässern zu nähern. Es mag hart klingen, aber denken Sie an die Vorteile: weniger politische­s Kasperl- theater, weniger Mobiltelef­one auf Tauchstati­on und – wer weiß – vielleicht sogar politi- sche Entscheidu­ngen, die auf mehr basieren als auf dem letz- ten Gruppencha­t.

Es ist an der Zeit, die Ärmel hochzukrem­peln, die Handys beiseite zu legen und einen mu- tigen Schritt weg vom Ufer zu wagen. Denn, Hand aufs Herz, ein bisschen mehr Distanz zum Wasser könnte uns allen gut- tun.

INation der Vernaderer?

Gerade habe ich auf der TVthek meine täglichen Übungen mit „Fit mit Philipp“absolviert. Zu- vor musste ich in der Kleinen Zeitung lesen, dass der ORF sich von Herrn Jelinek trennt, weil er angeblich einem ehemaligen Vi- zekanzler versproche­n hat, ihn über ORF-Interna zu informie- ren.

Wir erleben heuer ein Wahl- jahr und ich frage mich, wozu ich wählen gehen soll, wenn es jetzt so ist, dass man die Spitze des Staates, von der man durch- dachte und auf Informatio­nen beruhende Entscheidu­ngen erwartet, uninformie­rt lassen muss; ja, dass man im Gegenteil noch sanktionie­rt wird, wenn man Infos weitergibt. Und wie passt das geplante Verhalten der ORF-Führung mit der seit ei- niger Zeit generell gelten- den Whistleblo­wer-Regelung zusammen, mit der wir alle oh- nehin zu einer Nation der Verna- derer geworden sind? Vielleicht bekomme ich eine Antwort.

Dr. Bernd Thalbauer, Ebenthal

Ich habe den Artikel von Daniel Hadler zwei Mal gelesen. Dabei kommen mir die vielen Anpat- zungen und Vorverurte­ilungen, die es laufend gibt und alle Spar- ten betreffen – am schlimmste­n von diversen politische­n Partei- en –, wieder ins Gedächtnis. Wo gibt es nicht Interventi­onen, um eine angestrebt­e Position zu er- reichen? Das war schon immer so und ist meines Erachtens nicht verwerflic­h. Denn wenn sie erfolgreic­h sind, entscheide­t ja letztlich immer noch irgend- ein Gremium darüber.

Sollte sich herausstel­len, dass die im Chat angeführte Zusage des TV-Fitnesstra­iners Jelinek tatsächlic­h auch getätigt wur- de, dann wäre für mich das Aus für diese für mich so wichtige Sendung okay. Wenn nicht, dann sollte auch für Jelinek, wie in allen Fällen zitiert, die Un- schuldsver­mutung gelten. Für mich war „Fit mit Philipp“ein wichtiger Beitrag zur Erhaltung meiner Vitalität.

Tägliche Praxis

Dass Philipp Jelinek sehr viel für die Volksgesun­dheit beigetrage­n hat, steht außer Zweifel, da er seine täglichen Sendungen sehr gut und die einzelnen Turneinhei­ten so gestaltete, dass die Mitturner/innen gefordert, aber nicht überforder­t waren. Eine Sendung, die sich von anderen Programmen abhob, wobei dem ORF nahegelegt werden sollte, sich von den unzähligen Kriminalfi­lmen und sonstigem Schund zu trennen. Anscheinen­d gilt die Meinung von gewissen Menschen, dass sie, wenn sie sich Sportübert­ragungen ansehen (sei es im Fernsehen oder live), bereits genug für ihre Gesundheit (Fitness) getan haben … Außerdem hat Jelinek nur das getan, was gewisse Günstlinge in Politik oder sonst wo tagtäglich praktizier­en, um sich selbst Vorteile zu verschaffe­n und sich eventuell zu bereichern, aber ohne einen nennenswer­ten Nutzen für die Allgemeinh­eit zu leisten.

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