Der KAC muss ein Gespenst vertreiben
Bis 4,8 Sekunden vor Schluss sah der KAC wie der Sieger aus. Nun aber stehen die Salzburger vor dem Meistertitel.
or dem fünften Spiel der Finalserie war mit vielem zu rechnen. Nicht aber damit, dass sich die Rotjacken jetzt Durchhalteparolen bedienen müssen. Verlängerungen gleichen in dieser Serie einem Schreckgespenst, das den KAC schon zum dritten Mal heimsuchte. Alle drei Niederlagen passierten nämlich in der Overtime. So auch diesmal, als nach einer vermeidbaren Strafe Nicolai Meyer in Überzahl unbedrängt gewähren und den Siegtreffer erzielen konnte (67.). Mantraartig wiederholte Hallensprecher Joschi Peharz danach die Worte: „Spiel sieben“. Der KAC ist jetzt zum Siegen gezwungen, muss sich am Dienstag erst einmal in ein Entscheidungsspiel retten.
Wieder präsentierte sich Salzburg mit veränderten Linien
V(ohne Peter Schneider, der Papa wird) von Start weg bissig. Doch die Klagenfurter hielten dem Anfangselan mühelos dank diszipliniertem Defensivverhalten stand. Mehr und mehr übernahm der KAC das Kommando und belohnte erneut durch Kapitän Thomas Hundertpfund, der wie zuletzt in Salzburg für die 1:0-Führung sorgte. Doch auch die Bullen sorgten immer wieder für brenzlige Situationen. Die Huber-Buam versiebten jeweils, Paul verzog, Mario traf die Stange. Ohne Strafe blieb ein Hochkofler-Schlenzer klar aus der eigenen Zone ins Publikum.
Im zweiten Abschnitt standen die Torhüter im Mittelpunkt. Vor allem KAC-Keeper Sebastian Dahm, der insgesamt 13 Schüsse parierte. Eine nicht offiziell vergebene Trophäe verdient Drake Rymsha, der sich bei nahezu jedem Körperkontakt theatralisch fallen lässt. Die Referees
fielen darauf herein, drückten gleichzeitig bei den Bullen die Augen zu (Raffl gegen Van Ee, später deutete Sinn einen Stockstich gegen Herburger an).
Keinen optimalen Start erwischte der KAC im dritten Abschnitt. Thomas Raffl schlenzte den Puck in Richtung Dahm, der schwarze Kobold fand eine kleine Lücke – 1:1. Immer wieder war die Taktik der Bullen erkennbar: