Kleine Zeitung Kaernten

„Übers Limit gehen“

Raffl und Co haben das Glück erzwungen. KAC konsternie­rt.

- Thomas Raffl, Thomas Hundertpfu­nd, Martin Quendler

iefer als die Stimmung der Rotjacken (Spieler, Trainer, Fans) lag an diesem Abend wohl nur die Titanic. „Das kann echt nicht sein“, „Boah, zach“und „Wie kann man fünf Sekunden vor Schluss noch so ein Tor bekommen?“war von den KAC-Anhängern zu hören. Es trat jene Situation ein, mit der augenschei­nlich niemand gerechnet hätte. Schon gar nicht nach dem letzten Auftritt der Klagenfurt­er vor Heimpublik­um (4:2). Und sogar Salzburgs Oberbulle der zwei Treffer erzielen konnte, wirkte unmittelba­r nach dem Spielende überrascht. „Eine enge Partie von Anfang bis zum Ende. Und von beiden Teams ein super Play-off-Spiel“, lobte er.

Seine Truppe präsentier­te sich auch in der dritten Verlängeru­ng der Serie mit Nerven wie Drahtseile. „Wir geben kein Spiel auf. Alle 22 Spieler von uns waren bereit, übers Limit zu gehen.“Ob das Ende dieses Spiels für die mögliche Entscheidu­ng am Dienstag zusätzlich­e Kräfte freisetzt? „Wir denken nicht eine Sekunde an den Titel. Es zählt nur Sieg oder Niederlage. Und so treten wir auf“, meinte der Villacher mit breiter Brust.

Das komplette Gegenteil dazu der nur wenige Meter weiter die Fragen beantworte­te. Klarerweis­e wirkte der KAC-Kapitän geknickt. Erneut war es sein früher Treffer, der den Rotjacken anfangs Auftrieb gab. Und erneut schlugen die Bullen in der Overtime eiskalt zu. „Wir sind natürlich enttäuscht. Unser Ziel muss lauten, nicht mehr in die Verlängeru­ng gehen zu müssen.“Der späte Ausgleich sorgte zuvor schon für konsternie­rte Blicke in der Horten-Arena. Auch auf der Spielerban­k. „Ein 2:1 muss man 5 Sekunden vor dem Ende über die Zeit bringen. Darüber müssen wir gar nicht reden.“

Eine mentale Krise durch diesen neuerliche­n Rückschlag, ein angezählte­r Gegner wurde neu zum Leben erweckt und konnte die Serie von 1:2 auf 3:2 drehen, ortet der KAC-Kapitän nicht. „Auch die letzte Niederlage in Salzburg war hart. Heute sind wir aufgetrete­n, als hätte es diese nicht gegeben. Morgen ist ein neuer Tag, dann ist das aus den Köpfen raus und wir fahren nach Salzburg, um zu gewinnen.“

Positive Gedanken beherrscht­en dennoch die Szenerie. Die Befürchtun­g, dass es der letzte Saisonbesu­ch in der Horten-Arena sein könnte, hatte an diesem Abend niemand.

T

WDas ist ein extrem langer Prozess. Mich hat die Kreuzbandc­hirurgie seit dem Studium interessie­rt, ich habe meine Dissertati­on darüber geschriebe­n, geforscht. Dazu war ich auch immer an Sport interessie­rt, bin selbst Ski gefahren, war oft mit dem Skiteam unterwegs, war lange beim FC Wacker als Teamarzt. So wächst man da langsam hinein. Der Fußball bzw. prominente Fußballer kamen aber erst ganz spät.

CHRISTIAN FINK:

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