Mit 5:0-Gala zum ersten Meistertitel
Nach dem Kantersieg über Werder Bremen und dem ersten Bundesliga-Meistertitel kannte der Jubel in Leverkusen keine Grenzen.
s hatte sich in den letzten Wochen schon abgezeichnet und war nur noch eine Frage der Zeit. Seit Sonntag ist es fix: Bayer Leverkusen ist zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte deutscher Fußballmeister. Das Meisterstück gelang der „Werkself“von Trainer Xabi Alonso mit einem furiosen 5:0-Heimsieg über Werder Bremen. In der 25. Minute ließ Victor Boniface die heimischen Fans mit einem Elfmetertor erstmals jubeln. In der 60. Minute sorgte Granit Xhaka mit einem Traumtor für das 2:0 und die Vorentscheidung. Der Dreierpack des zur Pause eingewechselten StarSpielers
EFlorian Wirtz (68., 83., 90.) ließ alle Dämme brechen. Hunderte Fans stürmten nach dem zwischenzeitlichen 4:0 bereits das Spielfeld, auch nach dem 5:0 wurde das Spielfeld von Anhängern geflutet. Dann wurde es auch Schiedsrichter Harm Osmers zu bunt, er pfiff die Partie ab und machte Leverkusen so endgültig zum deutschen Meister. „Es ist unbeschreiblich, ich kann das noch gar nicht realisieren“, sagt der 20-jährige Wirtz. „Ich brauche noch ein bisschen, um in den Kopf zu kriegen, was wir erreicht haben.“
Der Spitzname „Vizekusen“, der nach den verpassten Titeln 2000 und 2002 entstanden ist,
LeverkusenFans stürmten das Spielfeld er ist nun Geschichte. Auch, weil Xabi Alonso mit seiner Truppe einfach nicht verlieren kann. Das 5:0 war das 43. Pflichtspiel in Folge, in dem man ungeschlagen blieb. „Es ist ein besonderer Moment. Es ist eine große Ehre, ein Teil zu sein“, sagt Alonso, der als Spieler unter anderem Weltund Europameister sowie zweimal Champions-League-Sieger war. Seinen ersten Titel als Trainer sieht der Spanier auch als
Gewinn für Fußball-Deutschland. „Vielleicht ist es gesund für die Liga, dass eine andere Mannschaft gewinnt.“In den vergangenen elf Jahren hieß der Meister ja jeweils FC Bayern München, der fünf Runden vor Schluss 16 Zähler hinter dem neuen Meister liegt und selbst um Rang zwei bangt.
Die Saison, sie ist für den neuen deutschen Meister aber noch lange nicht zu Ende. Im DFB-Po
kal trifft Leverkusen am 25. Mai auf Zweitligist Kaiserslautern, in der Europa League steht man nach dem 2:0 im Hinspiel über West Ham vor dem Einzug ins Halbfinale. Trotz der bevorstehenden Aufgaben darf der Meistertitel ausgiebig gefeiert werden. „Wir müssen das genießen und mit Freunden und den Familien feiern“, sagt Alonso.
Unmittelbar nach Abpfiff zückten einige Spieler ihre
Handys und gingen in den sozialen Netzwerken „live“. Victor Boniface oder Jeremie Frimpong schrien „CHAAAAMPIONS“in die Kameras. „Es gibt nicht nur Bayern. Es gibt auch Leverkusen. Jetzt ist Leverkusen-Zeit, jetzt gibt es endlich einen guten deutschen Meister“, sagte Mittelfeldspieler Robert Andrich im TV-Interview. Der deutsche Nationalteamspieler kündigte eine lange Partynacht an.