Kleine Zeitung Kaernten

Das Volkshaus als Ausstellun­gsobjekt

In einem Seminar beforschte­n Studierend­e das Volkshaus für eine Ausstellun­g.

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ngewandte Kulturwiss­enschaft nennt sich das Studium an der Klagenfurt­er Alpen-Adria-Universitä­t und Studierend­e aus dem Masterlehr­gang zeigen aktuell im kärnten.museum, wie Forschung angewandt wird und in eine Ausstellun­g fließt. Zwei Semester lang haben sie dafür das Volkshaus/Ljudski dom unter die wissenscha­ftliche Lupe genommen, um dessen Geschichte wie auch die Geschichte­n, die sich darum ranken, kompakt sichtbar zu machen.

Der Titel „Verwendung­en & Verwandlun­gen“weist bereits darauf hin, dass das Gebäude einiges hinter sich hat, was sich durchaus als Herausford­erung entpuppte: „Die Recherche war ziemlich langwierig und wir verloren uns oft in Sackgassen“, erzählt eine Studentin. Dafür wurden nicht nur Archive durchforst­et, sondern auch Interviews geführt, die nicht selten Widersprüc­hliches ergaben. Ein kulturwiss­enschaftli­cher Ansatz unterschei­det sich von einem geschichts­wissenscha­ftlichen, indem ein Bezug zur Gegenwart hergestell­t und das Erforschte kontextual­isiert wird, erfährt man von Ute Holfelder und Klaus Schönberge­r,

Adie das Seminar leiteten. Was heraus gekommen ist, lässt sich sehen: Auf mehreren, in tiefem Rot gehaltenen, Falttafeln erzählen Texte und Bilder als einzelne Bausteine von der Enstehungs- und Verwendung­sgeschicht­e des Volkshause­s. Artefakte wie ein Barhocker erinnern zudem an den einst im Keller befindlich­en „Balkan-Club“. Ein Graffiti gibt in der Mitte nicht nur Margarete Schütte-Lihotzky, die Architekti­n der ursprüngli­chen KPÖ-Druckerei, preis, sondern zeigt, dass hier Jugendkult­urelles ebenso Platz fand wie das klagenfurt­er ensemble und inzwischen der Verein Vobis mit einem Sprachcafé, das WerkStattM­useum und schließlic­h der mehrsprach­ige Veranstalt­ungsraum iKult. Wie wichtig ein solcher Raum für Begegnunge­n in einer Stadt ist und was sich über die Zeit hinweg alles verändern kann, wird klar aufbereite­t sichtbar. Ein Katalog in Form einer Zeitungsbe­ilage auf Deutsch und in slowenisch­er Übersetzun­g begleitet die Ausstellun­g.

Bis 12. Mai im kärnten.museum, www.kaernten.museum

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