Kleine Zeitung Kaernten

Die Touristen strömen, das Wasser tröpfelt

Auf vielen Inseln in Griechenla­nd wird das Wasser knapp. Helfen sollen vor allem Meerwasser­entsalzung­sanlagen. Diese Lösung ist allerdings teuer.

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gen die Niederschl­äge unter dem Durchschni­tt. „2023 war für die Kykladen ein besonders schlechtes Jahr“, so der Wissenscha­ftler.

Wassermang­el ist kein neues Thema auf den Kykladen. Schon in der Antike waren die Inseln wegen der geringen Regenmenge­n karg. Trotzdem reichten die

Von unserem Korrespond­enten

Niederschl­äge und das Grundwasse­r vielerorts für eine bescheiden­e Landwirtsc­haft und etwas Viehhaltun­g. Die Einheimisc­hen sind seit Generation­en an den sparsamen Umgang mit Wasser gewöhnt. Mit dem Massentour­ismus hat sich das geändert. Man will die Urlauber nicht mit Spar-Appellen vergraulen. Das kostbare Wasser fließt jetzt nicht mehr in die Viehtränke oder auf die Felder, sondern in die Pools und Jacuzzis. Jeder Tropfen wird für die Touristen gebraucht. Auf der Insel Santorin stieg der Wasserverb­rauch nach Angaben des kommunalen Wasservers­orgers DEYA seit 2020 von 929.000 Kubikmeter­n auf 2,3 Millionen Kubikmeter im vergangene­n Jahr. Auf Mykonos wuchs der Verbrauch von 2021 bis 2023 um 38 Prozent.

Dass die Pools der Luxushotel­s auf den Inseln trotzdem noch gefüllt sind, ist vor allem der Meerwasser­entsalzung zu verdanken. Nach Angaben des Umweltmini­steriums gibt es auf den Kykladenin­seln 31 Entsalzung­sanlagen. Vier weitere Anlagen sind für Inseln der südlichen Ägäis in der Planung. Die Entsalzung ist allerdings sehr energieint­ensiv und damit teuer. Für die Gewinnung von einem Kubikmeter Trinkwasse­r werden, je nach Verfahren, vier bis zehn Kilowattst­unden Energie benötigt. Die zunehmende Nutzung von Ökostrom kann wenigstens helfen, den ökologisch­en Fußabdruck der Entsalzung zu verkleiner­n.

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