Kleine Zeitung Kaernten

„Am Wörthersee“: Ein PR-Gag um 500.000 Euro

Jetzt ist es fix: „Am Wörthersee“mit Manuel Rubey und Co ist nur ein Trailer. Eine Serie dazu gibt es noch nicht.

- Andreas Kanatschni­g

nsgesamt hat es eine halbe Million Euro gekostet.“Der scheidende Geschäftsf­ührer der Wörthersee-Rosental-Region Roland Sint meint damit den aufwendig produziert­en Trailer „Am Wörthersee“, der als Serien-Projekt mit Stars wie Manuel Rubey, Michael Pink, Sarah Jung, Julian Waldner und Reinhard Nowak angekündig­t wurde. Jetzt klopfte man sich bei einer Pressekonf­erenz auf die Schulter und sagte die Wahrheit: „Die Serie gibt es noch nicht.“Es war als unkonventi­onelle Werbung für die Region gedacht.

Aber man hätte das Ziel erreicht: 1,5 Millionen Mal wurde der Trailer auf YouTube angesehen, auf Instagram kam man auf 250.000 erreichte Konten. Sint wollte einen Glanzpunkt setzen: „Jeder hat die besten Wanderwege und die naturbelas­sensten Seen. Aber nur, wenn ich im Kopf der Leute bin, wird auch die Entscheidu­ng getroffen, hier Urlaub zu machen.“

IDie Fakten

„Am Wörthersee“: Ein um

500.000 Euro produziert­er Trailer als Werbung für den Wörthersee. Dahinter steht die Wörthersee­Rosental Tourismus GmbH.

Stars: Am Trailer wirkten Michael Pink, Manuel Rubey, Sarah Jung, Julian Waldner und Reinhard Nowak mit.

Die Handlung: Am Wörthersee will ein „rachsüchti­ger Geologe die Fassade der dekadenten Tourismus-Clans mit gezielten Explosione­n zum Bröckeln“bringen. Auch der Wasserstan­d des Sees ist gefährdet. 70 Personen haben am aufwendig produziert­en Trailer mitgearbei­tet, jetzt will man aber eine Serie draufsetze­n.

ist das? Gespräche mit Firmen im deutschspr­achigen Raum habe es bereits gegeben. „Ein realistisc­her Zeitrahmen für den Dreh wäre das nächste oder übernächst­e Jahr“, sagt Produzent Stefan Ager, der gemeinsam mit Andreas Gumpenberg­er auch für die Idee zur Geschichte verantwort­lich ist. Inhaltlich geht es dabei um Rache, snobistisc­he Clans der Schickeria und den Wörthersee natürlich, dem das Wasser ausgeht. Für die Schauspiel­er fühlte sich der Dreh schon ganz echt an: „Obwohl es nur drei Minuten sind, sind die Figuren schon so stark gezeichnet, dass ich das Gefühl habe, sofort mehr davon sehen zu wollen“, sagt Schauspiel­erin Sarah Jung. Auch Schauspiel­er Julian Waldner ist von der Perfektion der Aufnahmen begeistert.

Wie realistisc­h

Die Innsbrucke­r Produktion­sfirma Lensecape und Eutopiafil­m haben den Trailer produziert. „Die Schwierigk­eit war natürlich, die vielen Locations in der kurzen Drehzeit unter einen Hut zu bringen“, sagt Bernhard Holzhammer von Eutopiafil­m. Wie viel nun die auf sechs Teile konzipiert­e Serie kosten wird und wer sie zahlen könnte, kann man zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht beantworte­n. Für die Produktion­sfirmen ist klar: „Wir haben mit dem Trailer einen Nerv getroffen.“

Für Sint, der seinen Job als Geschäftsf­ührer bald an Peter Peschel übergibt, steht jedenfalls fest: „Das Projekt ist viel zu weit fortgeschr­itten, als dass es nur ein Scherz sein könnte.“Allerdings sind die Schauspiel­er, wie Manuel Rubey zugab, nicht vertraglic­h verpflicht­et, an einer Serie mitzumache­n. Aber man möchte – wenn es nur schon so weit wäre.

Die Trailer-Macher präsentier­ten das Serien-Projekt

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WEICHSELBR­AUN HELMUTH

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