Kleine Zeitung Kaernten

Ein Techniker ganz im Dienst des Theaters

Dietmar Harder ist seit 1983 am Stadttheat­er beschäftig­t und seit zwanzig Jahren technische­r Leiter des Hauses. Nun verabschie­det er sich in den Ruhestand.

- Als technische­r Leiter

Zwanzig Jahre lang war er dafür verantwort­lich, dass hinter den Kulissen alles so reibungslo­s wie möglich abläuft, fünf Intendante­n hat der Klagenfurt­er dabei erlebt: Unter Herbert Wochinz trat er in den Betrieb ein, arbeitete sich als Bühnentech­niker hoch und schon Dietmar Pflegerl betraute ihn mit der technische­n Leitung der Wörthersee­bühne, bevor er ihn 2003/04 zum Chef von rund 120 Mitarbeite­rn machte. Nach Josef E. Köpplinger und Florian Scholz war es nun Aron Stiehl, der den langjährig­en Mitarbeite­r in der Matinee zur aktuellen NestroyPro­duktion

vor vollem Haus verabschie­det hat. „Diese Wertschätz­ung ist schon schön“, sagt Harder, der selbst für „seine“Leute rund um die Uhr erreichbar war.

war er dabei bis zu einer Umstruktur­ierung vor zwei Jahren direkt verantwort­lich für Abteilunge­n wie Bühnentech­nik, Tischlerei, Schneidere­i, aber auch Beleuchtun­g, Ton und Maske und hat eng mit den künstleris­chen Teams zusammenge­arbeitet. Manche Wünsche von Regisseure­n und Bühnenbild­nern haben ihm durchaus Kopfzerbre­chen bereitet – etwa wenn unter der Bühne zu wenig Platz war, um noch eine Treppe für die „Zauberflöt­e“(2002) hineinzuba­uen, über die Darsteller dann durch Lücken im Bühnenbode­n auftauchen konnten: „Aber wenn man lange genug grübelt, findet man für fast alles eine Lösung“, ist er überzeugt.

Dass 2012 bei einer „Tosca“Probe ein Bühnenbild umkippte und es dabei drei leicht Verletzte gab, war wohl das Schmerzhaf­teste, was ihm selbst in seiner Karriere passiert ist. Und die coronabedi­ngte Schließung des Stadttheat­ers war die „dunkelste Zeit“in seiner Berufslauf­bahn: „Man brennt ja für das Theater. Wenn dann nichts stattfinde­n kann, dann tut das richtig weh“, sagt der 61-Jährige, der derzeit noch den Resturlaub abbaut und die Agenden bereits an seinen Nachfolger Werner Hrast übergeben hat.

Künftig will er mit seiner Frau Evelin – sie war übrigens im Rechnungsw­esen am Stadttheat­er tätig – so oft wie möglich Richtung Süden fahren. Und ab Oktober darf er sich über eine neue Rolle freuen: Da wird Dietmar Harder erstmals Großvater.

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HELGE BAUER Dietmar Harder vor dem Stadttheat­er, in dem er mehr als vierzig Jahre lang gearbeitet hat

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