Zu wenig Radiologen: Patienten abgewiesen
Viele der früher im Klinikum durchgeführten Untersuchungen wie Krebsnachsorge-CTs oder Ultraschall zu niedergelassenen Radiologen ausgelagert. Befundung gegen Bezahlung in der Schweiz.
ine hohe Versorgungsqualität, faire Vorrückungsregeln, Grundgehälter und Arbeitsmodelle – weil man seit einem Jahr vergebens auf versprochene Änderungen warte, werde man ab sofort Problembereiche öffentlich ansprechen, sagt Spitalsärztevertreterin Petra Preiss in einem Newsletter der Ärztekammer und geht detailliert auf die
Folgen des Fachkräftemangels in der Radiologie des Klinikums ein.
„Dort müssen Patienten abgewiesen werden. Viele der früher im Klinikum durchgeführten Untersuchungen wie die Krebsnachsorge-CTs und Ultraschall wurden zu den niedergelassenen Radiologen ausgelagert“, so Preiss. Dieser Umstand führe dort zu Überlastung, Wartezeiten und Bedarf an zusätzlichen ärztlichen Leistungen. Patienten müssten sich auf Terminsuche für dringend benötigte Untersuchungen machen und sich dann erneut um einen Besprechungstermin im Klinikum kümmern, so die Vizepräsidentin der Ärztekammer. Sechs Fachärzte würden aktuell auf der Radiologie fehlen, manchmal stehe nicht einmal einer am Tagesplan. Man
Ehabe sogar die Befundung teuer auslagern müssen. Preiss: „Drei Tage pro Woche werden CT-Befunde durch Datenübertragung gegen Bezahlung von einem Schweizer Institut erstellt und dann teilweise am Klinikum nachbefundet.“
Zum Jahreswechsel wäre die Angiografie (Versorgung von Aneurysmen, Implantationen von Gefäßprothesen, Stents etc.) vor der Auflösung gestanden, weil alle drei verbliebenen interventionellen Radiologen bereits gekündigt haben oder vor der Kündigung gestanden wären. Verhandlungen zum Ausfliegen der Patienten in andere Bundesländer seien bereits im Laufen gewesen, so die Ärztesprecherin.
„Wir sind an einer medizinischen Katastrophe für Kärnten vorbeigeschrammt. Erst in allerletzter Minute wurde ein handschriftlicher Vertrag abgeschlossen“, berichtet Preiss.
Bernhard Petritsch, seit 1. Jänner 2024 Primarius an der Radiologie, sagt: „Der Jahresübergang war eine herausfordernde Situation, die die Kabeg gut gemeistert hat. Inzwischen wurden zwei weitere Mitarbeiter
in der Intervention gefunden.“Und ja, man müsse seit März 2023 nach Personalabgängen teilweise Untersuchungen zu niedergelassenen Radiologen auslagern. „Akutpatienten werden selbstverständlich rund um die Uhr auf höchstem Niveau bei uns versorgt. Es fehlen fünf Fachärzte, aber wir haben keinen Engpass, die Versorgung ist zu 100 Prozent gewährleistet“, so Petritsch.
Auch für die diagnostische Radiologie konnte schon ein Mitarbeiter gewonnen werden. Mit seinen internationalen Kontakten werde er das Klinikum als „The place to be“(„Hier muss man sein“) und die Kabeg als attraktiven Arbeitgeber bewerben. Ziel sei es, alle radiologischen Leistungen wieder im Klinikum zu erbringen. Auch die Befundung, die seit Dezember teilweise in die Schweiz ausgelagert sei.
Mit Petritsch als Primarius habe sich auf der Radiologie ein „Kulturwandel in die positive Richtung vollzogen“, ist auch Kabeg-Betriebsrat Ronald Rabitsch überzeugt, dass die Probleme zeitnah gelöst werden. Rabitsch: „Eine gute Führungskraft löst 80 Prozent der Probleme. Eine schlechte ist zu 80 Prozent für die Probleme verantwortlich.“ ngesagte Revolutionen finden oft nicht statt: Das trifft in diesem Fall auch auf die Kärntner Ärzteschaft zu. Denn die für Ende Juni drohende einwöchige Schließung von rund 500 Ordinationen wird es nicht geben. Der Streik der niedergelassenen Ärzte ist aber nur vorläufig abgeblasen.
In einer in der Vorwoche gestarteten Umfrage unter 512 Allgemeinmedizinern und Fachärzten haben sich 51,5 Prozent für die Annahme des nachgebesserten Vertragsangebotes der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) und damit gegen einen Streik ausgesprochen. 48,5 Prozent waren gegen das Angebot und für Protestmaßnahmen. Die Beteiligung der Kassenärzte an der Abstimmung war mit 76 Prozent sehr hoch. Auffallend ist, dass die Ärztinnen und Ärzte für Allge
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