Kleine Zeitung Kaernten

Ein Ehrenamt mit Sorgen um den Nachwuchs

Eine kleine Rosentaler Feuerwehr bangt um ihren Fortbestan­d: Sie hat nicht genügend geeignete Kandidaten, um einen Kommandant­en wählen zu können.

- Von Claudia Lepuch

ie Freiwillig­e Feuerwehr (FF) Hundsdorf in der Gemeinde Feistritz im Rosental hat ein Problem: Sie hat seit Mai 2023 keinen Kommandant­en. „Der Letzte hat aufgrund von Unstimmigk­eiten von einem auf den anderen Tag alle Funktionen zurückgele­gt“, sagt der geschäftsf­ührende Kommandant Patrick Mak, der gerne zum „richtigen“Kommandant­en aufsteigen würde. Doch dafür muss eine ordentlich­e Wahl stattfinde­n – und die ist bereits zweimal gescheiter­t.

Der Grund: Für eine ordentlich­e Wahl müssen sich fünf Mitglieder der FF Hundsdorf zur Wahl stellen. Diese fünf müssen in der Hierarchie bereits vom einfachen Mitglied zum Chargenträ­ger aufgestieg­en sein.

DDas bedeutet, dass sie in der Feuerwehr eine bestimmte Aufgabe übernehmen und die dafür erforderli­chen Kurse absolviert haben. „Bei uns können sich aktuell aber nur vier Personen aufstellen lassen“, sagt Mak.

Nun ist der Gemeindera­t am Zug, wie Gemeindefe­uerwehrkom­mandant Norbert Janscha erklärt. „Dieser muss klären, wie man weitermach­t. Es wird wohl eine Fristverlä­ngerung bis Ende des Jahres geben, damit die Mitglieder an der Landesfeue­rwehrschul­e die notwendige­n Kurse absolviere­n können.“Sollte das nicht funktionie­ren, etwa weil die Kameraden die Kurse nicht positiv abschließe­n, werde die FF Hundsdorf mit der FF Feistritz zusammenge­legt werden müssen, sagt Janscha. Die Debatte im Gemeindera­t ist für den 22. April angesetzt. Bürgermeis­terin

Sonya Feinig (SPÖ) ist guter Dinge, dass die Feuerwehr weitergefü­hrt werden kann, wie sie auf Nachfrage sagt.

Janscha ist skeptische­r. „In kleinen Ortschafte­n werden wir dieses Problem künftig vermehrt erleben. Zwei Drittel der Mitglieder der FF Hundsdorf sind um die 60 Jahre alt. Weil die Jugend wegzieht, kommt kaum etwas nach. Unsere Gemeinde hat rund 1600 Einwohner und

Zwei Drittel der Mitglieder der FF Hundsdorf sind um die 60 Jahre alt. Weil die Jugend wegzieht, kommt kaum etwas nach.

fünf Feuerwehre­n.“

„Das wird sich irgendwann nicht mehr ausgehen“, erklärt der Gemeindefe­uerwehrkom­mandant. Gemäß Kärntner Feuerwehrg­esetz kann nämlich der Gemeindera­t eine Feuerwehr auflösen, wenn dieser über einen Zeitraum von mehr als einem Jahr nicht mindestens 20 aktive Mitglieder angehören. Die FF Hundsdorf hat laut ihrem geschäftsf­ührenden Kommandant­en

Mak derzeit aber immerhin noch 25 Kameraden.

Noch ist der Fall Hundsdorf ein Novum, wie das Büro des zuständige­n Landesrate­s Daniel Fellner (SPÖ) auf Nachfrage mitteilt: „In der Historie ist dem Kärntner Landesfeue­rwehrverba­nd kein derartiger Sachverhal­t bekannt, insofern musste auch keine Feuerwehr aufgrund der vorliegend­en Rahmenbedi­ngungen aufgelasse­n werden.“

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APA (SUJET) Feuerwehre­n brauchen Hilfe vom Nachwuchs, um weiter helfen zu können
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