Ein Ehrenamt mit Sorgen um den Nachwuchs
Eine kleine Rosentaler Feuerwehr bangt um ihren Fortbestand: Sie hat nicht genügend geeignete Kandidaten, um einen Kommandanten wählen zu können.
ie Freiwillige Feuerwehr (FF) Hundsdorf in der Gemeinde Feistritz im Rosental hat ein Problem: Sie hat seit Mai 2023 keinen Kommandanten. „Der Letzte hat aufgrund von Unstimmigkeiten von einem auf den anderen Tag alle Funktionen zurückgelegt“, sagt der geschäftsführende Kommandant Patrick Mak, der gerne zum „richtigen“Kommandanten aufsteigen würde. Doch dafür muss eine ordentliche Wahl stattfinden – und die ist bereits zweimal gescheitert.
Der Grund: Für eine ordentliche Wahl müssen sich fünf Mitglieder der FF Hundsdorf zur Wahl stellen. Diese fünf müssen in der Hierarchie bereits vom einfachen Mitglied zum Chargenträger aufgestiegen sein.
DDas bedeutet, dass sie in der Feuerwehr eine bestimmte Aufgabe übernehmen und die dafür erforderlichen Kurse absolviert haben. „Bei uns können sich aktuell aber nur vier Personen aufstellen lassen“, sagt Mak.
Nun ist der Gemeinderat am Zug, wie Gemeindefeuerwehrkommandant Norbert Janscha erklärt. „Dieser muss klären, wie man weitermacht. Es wird wohl eine Fristverlängerung bis Ende des Jahres geben, damit die Mitglieder an der Landesfeuerwehrschule die notwendigen Kurse absolvieren können.“Sollte das nicht funktionieren, etwa weil die Kameraden die Kurse nicht positiv abschließen, werde die FF Hundsdorf mit der FF Feistritz zusammengelegt werden müssen, sagt Janscha. Die Debatte im Gemeinderat ist für den 22. April angesetzt. Bürgermeisterin
Sonya Feinig (SPÖ) ist guter Dinge, dass die Feuerwehr weitergeführt werden kann, wie sie auf Nachfrage sagt.
Janscha ist skeptischer. „In kleinen Ortschaften werden wir dieses Problem künftig vermehrt erleben. Zwei Drittel der Mitglieder der FF Hundsdorf sind um die 60 Jahre alt. Weil die Jugend wegzieht, kommt kaum etwas nach. Unsere Gemeinde hat rund 1600 Einwohner und
Zwei Drittel der Mitglieder der FF Hundsdorf sind um die 60 Jahre alt. Weil die Jugend wegzieht, kommt kaum etwas nach.
fünf Feuerwehren.“
„Das wird sich irgendwann nicht mehr ausgehen“, erklärt der Gemeindefeuerwehrkommandant. Gemäß Kärntner Feuerwehrgesetz kann nämlich der Gemeinderat eine Feuerwehr auflösen, wenn dieser über einen Zeitraum von mehr als einem Jahr nicht mindestens 20 aktive Mitglieder angehören. Die FF Hundsdorf hat laut ihrem geschäftsführenden Kommandanten
Mak derzeit aber immerhin noch 25 Kameraden.
Noch ist der Fall Hundsdorf ein Novum, wie das Büro des zuständigen Landesrates Daniel Fellner (SPÖ) auf Nachfrage mitteilt: „In der Historie ist dem Kärntner Landesfeuerwehrverband kein derartiger Sachverhalt bekannt, insofern musste auch keine Feuerwehr aufgrund der vorliegenden Rahmenbedingungen aufgelassen werden.“