Sabitzer war bei Aufstieg von Dortmund Mann des Abends
Der Österreicher sorgte im Viertelfinale gegen Atletico für die Entscheidung. BVB im Halbfinale gegen PSG.
Marcel Sabitzer jubelt über das 4:2
Die Aufgeregtheit überschritt regelmäßig die Schwelle des Erträglichen, auf der Skala der Emotionen schlugen an diesem Champions-LeagueAbend die Werte in die Extreme aus. Das galt sowohl für das Dortmunder WestfalenStadion, wo der BVB Atletico Madrid empfing, als auch für die Montjuic-Arena, den Ersatz-Schauplatz des FC Barcelona, der im Heimspiel gegen Paris St. Germain einen 3:2-Vorsprung verteidigte. In einem hochdramatischen Duell setzte sich der BVB gegen Atletico mit 4:2 (Gesamtscore 5:4) durch, und ein Österreicher setzte sich im Zentrum des Geschehens fest: Marcel Sabitzer. Ebenfalls im Halbfinale steht PSG durch einen 4:1-Auswärtserfolg (Gesamtscore 6:4).
Sabitzer gehörte von Beginn an zu den maßgeblichen Akteuren
der Dortmunder, was er mit zwei Assists zum 2:0 und zum 3:2 untermauerte. Schließlich beförderte der ÖFB-Teamkicker seine Mannschaft mit einem perfekten Schuss zum 4:2-Erfolg in die Vorschlussrunde der Königsklasse. Doch der Aufstieg war mit einem unbeschreiblichen Nervenkitzel gekoppelt. Zur Halbzeit lagen die Borussen auf Kurs, doch Atletico drehte die Partie, glich aus. Die Umkehr war nur eine vorübergehende, denn Dortmund schaffte mit einer Konzentration der Kräfte die neuerliche Wende.
In Barcelona schien alles für die Gastgeber zu laufen, ehe ein Platzverweis für Araujo wegen klaren Torraubs den Parisern in die Karten spielte. Sie machten in der Folge aus einem 0:1 ein 4:1 und treffen nun im Semifinale auf den BVB.
Es geht um die großen Klubs und es geht für die großen Klubs um sehr viel. Auch für Red Bull Salzburg geht es noch um was. Denn wenn der FC Bayern am Mittwoch im Viertelfinal-Rückspiel der Champions League gegen den FC Arsenal die Oberhand behält, dann steht Österreichs Fußballmeister mit beiden Beinen in der von 32 Teams zu bestreitenden Klub-WM im Sommer 2025 in den USA. Nur wenn die Londoner die Champions League gewinnen, würden sie anstelle der Salzburger einen der zwölf europäischen Plätze einnehmen. Doch das ist noch ferne Zukunft.
Die nahe Zukunft verheißt Hochspannung, in der sich die Gastgeber der Retourpartien mit etwas besseren Argumenten aufgeladen haben. Die Grundlagen schufen die Bayern eben gegen Arsenal und Manchester City gegen Real Madrid mit in der Fremde erreichten Unentschieden. Das spektakuläre 3:3 in Madrid war für den Titelverteidiger aus England ebenso vielversprechend wie das 2:2 der Bayern im EmiratesStadion. Dennoch sind die Voraussetzungen von unterschiedlicher Art. Die Münchner müssen sich vollständig abkoppeln von der Bundesliga, um den definitiven Verlust der deutschen Meisterschaft an Bayer Leverkusen nicht auf die internationale Ebene zu transferieren. ManCity hat hingegen noch die Chance auf das Triple und seit Sonntag auch in der Premier League die Nase vorn.
Für Harry Kane und Co stellt die Champions League die letzte Titelchance dar, der Torjäger verfügt über einen reichhaltigen positiven Erfahrungsschatz, denn gegen Arsenal hat der 30Jährige einst für Tottenham in 19 Duellen 14 Treffer erzielt, im Hinspiel traf er per Elfer zum 2:1. Der Engländer will die Saison für den deutschen Rekordmeister „am Leben erhalten“und kann auch persönliche Motive ins Spiel bringen. Als junger Bub war der Topstürmer einst bei Arsenal als unter anderem „zu pummelig“durchgefallen. „Vielleicht habe ich es nach wie vor in meinem Kopf, man will sich immer beweisen. Spiele gegen Arsenal sind immer etwas Spezielles für mich“, meinte Kane, der selbst noch immer auf seinen ersten Titel warten muss. Die fast versprochene Meisterschaft ist es nicht geworden, vielleicht wird es ja die Champions League.
Bayern-Torjäger Harry Kane geht hoch motiviert in das Rückspiel gegen Arsenal. Als Bub wurde er von den Londonern abgewiesen und es ist ein Titel zu gewinnen.
Arsenal muss mit dem 0:2 gegen Aston Villa einen akuten Rückschlag verkraften, die „Gunners“hatten in der zweiten Hälfte dieser Partie die Energie und schließlich auch die Tabellenführung verloren. Die Erfahrung, und darauf wies auch Kane in seiner Erklärung vor dem Match hin, spricht für die Bayern. Zudem war die Titelverteidigung in der nationalen Meisterschaft
seit vielen Wochen ohnehin nur noch ein rein theoretisches Konstrukt.
Obenauf liegt Manchester City in allen Einzugsgebieten bzw. Zuständigkeitsbereichen. Das Team von Pep Guardiola geht mit einer beeindruckenden Bilanz ins Rückspiel gegen das von Carlo Ancelotti choreografierte Weiße Ballett. City hat 2024 noch kein Match verloren und Real konnte im Etihad Stadion noch nie gewinnen. Im vergangenen Jahr gab es ein 4:0 von Kevin de Bruyne und Co. Der in der vergangenen Woche gesundheitlich angeschlagene und daher nicht zum Einsatz gekommene Belgier kann bei bester Fitness den Unterschied ausmachen. Dazu zeigten sich in den vergangenen Wochen auch seine Kollegen wie vor allem
ManCity-Star Kevin de Bruyne macht den Unterschied
Phil Foden und Bernardo Silva in dauerhafter Topform. Das Torjäger-Potenzial eines Erling Haaland ist nur ein Faktor von vielen in dieser stets und unabhängig vom Gegner dominant auftretenden Mannschaft. Real muss auf die Konterstöße der Brasilianer Vinicius Junior und Rodrygo hoffen und darf sich in der Defensive keine Blößen mehr geben.