Historischer Frühstart im Strandbad
Ich kenne zwar viele, viele frustrierte (...) Bürgerinnen und Bürger – aber mit dem Strandbad sind die allermeisten zufrieden!
über den „Dienst am Kunden“im Strandbad Klagenfurt sowie eine Investition von neun Millionen Euro.
rstmals in der Geschichte der Menschheit wurde das Klagenfurter Strandbad bereits am 13. April (!!) geöffnet – „im Teilbetrieb.“Im Klartext hieß das: Es wurde eine Stegtür in der Landschaft und eine Toilette-Tür aufgesperrt. Viel mehr Arbeit dürfte es verursacht haben, wegen der zwei Schlüsselumdrehungen eine Pressekonferenz zum Eigenlob einzuberufen. Aber die Medien kamen dankbar und berichteten üppig. Der Stadtwerke-Vorstandsdirektor erklärte die zwei Schlüsselumdrehungen als „Dienst am Kunden“(Herzlichen Dank!), außerdem würde die Liegewiese „neu bewertet“(Gegenfrage: Was genau gibt es da zu bewerten?) – und man erfuhr außerdem, dass im Strandbad zu seinem 100-Jahr-Jubiläum vor lauter Umbauten und Renovierungen „kein Stein auf dem anderen bleiben werde“– was neun Millionen Euro kosten wird.
Hm! Jetzt frage ich mich: Existiert in Klagenfurt eine Bürgerbewegung, die vehement fordert, es solle im Strandbad kein Stein auf dem anderen bleiben, koste das, was es wolle, z. B. neun Mio.? Ich kenne zwar viele, viele frustrierte, verärgerte und höchst unzufriedene Bürgerinnen und Bürger – aber mit dem Strandbad sind die allermeisten zufrieden! Möge es möglichst lange so bleiben, wie es ist! Man könnte ja wieder einmal Pächter für eine Trafik oder ein Gemischtwarengeschäft in der Eingangshalle finden … aber sonst? s existiert in Klagenfurt eine Bürger(innen)bewegung, die seit Jahren vehement fordert, die vom Totalzusammenbruch bedrohte Hotelruine Wörthersee in der Ostbucht durch Ankauf für die Öffentlichkeit zu retten. Aber wann immer Sabine Biedermann & Co zu einer Informationsveranstaltung laden, lassen sich die Politspitze ebenso wie die StadtwerkeVorstände entschuldigen und ausrichten: „Wissen Sie, was das kostet? Woher sollen wir das Geld nehmen?“
Die Rettung des Wahrzeichens der WörtherseeArchitektur kostet einen Bruchteil der neun Millionen! Ein Schnäppchen im Vergleich zum Steineaufwirbeln im Strandbad! Nehmen Sie das Geld von den neun Millionen, die schwuppdiwupp einfach da sind! Hugh! Ich habe gesprochen – noch als einfacher Bürger – und noch in einer dunklen Zeit, in der das Wort Demokratie bedeutet, dass nie das geschieht, was die Bevölkerung will, und dass die (spitzenverdienenden) Mächtigen den sogenannten Souverän, ihren nonplaying Captain, nicht nur nichts entscheiden lassen, sondern erst gar nicht mehr fragen …
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s soll ja immer noch Leute geben, die sind felsenfest der Meinung, dass die Menschheit das mit dem Internet schon noch aussitzen wird. Als 2006 der Nachrichtendienst Twitter noch in den Kinderschuhen steckte, haben auch nicht gleich alle das Potenzial der Plattform erkannt: Dumm sei sie gewesen und klein, ätzt jemand in der Doku „Elon Musk und die TwitterÜbernahme“. Bekanntlich hat sich das geändert, viele Jahre war die Plattform eine unersetzbare Nachrichtenplattform und Gamechanger – nicht zuletzt im arabischen Frühling. Ende Oktober kam die Hiobsbotschaft: Elon Musk kaufte sich mit Twitter seinen eigenen Spielplatz. Seitdem tobt sich dort der erratische Tech-Milliardär hemmungslos aus. s handelt sich um einen Menschen, dem wir all diese Macht geben, und für diesen Menschen gibt es kaum Begrenzungen“, so der alarmierende Befund. Längst ist X, wie Musk die Plattform nach seinem Lieblingsbuchstaben umbenannt hat, von der Informationsplattform zur Fake-News-Schleuder mutiert. Ist es eine Doku oder gar schon ein Horrorfilm? Mit dem Blick auf die US-Wahl im November wohl Letzteres. Vielleicht sollten wir das Internet doch lieber aussitzen.
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