Putin? „Habe mich geirrt“
Präsident beklagt „Fehleinschätzung“.
Bundespräsident Alexander Van der Bellen räumte in einem Interview mit dem deutschen „Spiegel“-Magazin ein, dass er Russlands Präsidenten Wladimir Putin falsch eingeschätzt habe. „Ich gebe zu, ich habe mich in Putin geirrt. Ich dachte, er würde sich mit der unentschuldbaren völkerrechtswidrigen Annexion der Krim und dem Landzugang dorthin zufriedengeben. Tut mir leid, völlige Fehleinschätzung.“
Putin sei ein Aggressor, so der Bundespräsident. Dieser lebe im 18. Jahrhundert. „Es gibt ja diese Anekdote, in der gefragt wird: ‚Kennt ihr irgendjemanden, auf den Putin noch hört? Antwort: Natürlich – auf Iwan den Schrecklichen, auf Peter den Großen und auf Katharina die Große.‘ Russland muss in Putins Augen sprichwörtlich groß sein, damit er sich selbst ernst nehmen kann als Führer.“Auf die Frage, warum Österreich seit 2022 Putins Kriegskasse durch den Kauf von russischem Erdgas um zehn Milliarden Euro gefüllt habe, erklärt der Bundespräsident: „Wir arbeiten daran, das zu ändern.“ ie Ermittlungen der Sonderkommission „Fama“laufen seit Jahren. Doch erst seit der Festnahme des früheren Beamten Ende März wird allmählich bekannt, wie im österreichischen Verfassungsschutz eine Spionagezelle für Russland entstanden sein dürfte. Wenige Wochen davor hatten internationale Recherchen zum flüchtigen Ex-Wirecard-Vorstand für Aufsehen gesorgt. Dieser soll sich seit der Pleite des deutschen Finanzdienstleisters in Russland aufhalten – und dürfte schon seit Jahren als Spion tätig gewesen sein. Beide Causen sind eng miteinander verknüpft.
Zur Erinnerung: Ott, früher Mitarbeiter im Ende 2021 aufgelösten
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