Eine Tragödie im Augenblick des Triumphes
Vor fünf Jahren starben die Alpinisten David Lama und Hansjörg Auer. ServusTV zeigt heute die Umstände ihres Todes.
s gibt Tage, an denen möchte man nicht schreiben. Der 16. April 2019 war so ein Tag. Die erste Meldung lautete damals: „Extrembergsteiger Lama angeblich in Kanada von Lawine verschüttet. Auch Kletterer Auer offenbar (...) erfasst.“Bald war es traurige Gewissheit: Zwei der größten Alpinisten ihrer Zeit, die beiden Tiroler Hansjörg Auer und David Lama, waren gemeinsam mit dem US-Bergsteiger Jess Roskelley am Howse Peak in den Rocky Mountains von einer Lawine erwischt worden. Alle drei kamen ums Leben. Auf der später gefundenen Kamera befand sich ein Foto, das die drei Bergsteiger zufrieden lächelnd auf dem Gipfel zeigt.
Heute zeigt ServusTV die Wiederholung der Bergwelten-Hommage „Den Himmel erklommen“von Hans-Peter Stauber, in der Roskelleys Vater John das Filmteam an den Schauplatz des tödlichen Lawinenunglücks in den Rocky Mountains führt. Neu aufgenommen hat man beim Sender die Beisetzung in Nepal,
Edenn am fünften Todestag der drei gaben Lamas Eltern, die Österreicherin Claudia und der Nepalese Rinzi, Einblick in Lamas letzte Ruhestätte am Fox Peak. Sein Osttiroler Seilpartner Peter Ortner, Reinhold Scherer und Lamas Freundin Hadley Hammer und andere haben die Asche auf dem Gipfel beigesetzt – wie es in der Sherpa-Kultur in Nepal üblich ist. Den Berg in der Everest-Region bestieg Lama aus Akklimatisationszwecken, nur wenige Kilometer weiter steht der Lunag Ri. Er bestieg diese windumtoste Himmelszacke im Jahr 2018 – als erster Mensch. Und im Alleingang. Zweimal war er zuvor gescheitert, bei einem Versuch hatte sein Seilpartner Conrad Anker sogar einen Herzinfarkt. Aber David Lama war nie ein Typ, der aufgab. Daher kämpfte er sich in einem späteren Versuch auf den 6895 Meter hohen Berg in Nepal.
Was Lama und Auer gemacht haben, ist die höchste Form des alpinistischen Könnens. Es gibt keine Steigerung. Georg „Joe“Bachler, Alpinist und Obmann der Paul-Preuss-Gesellschaft
lebensgefährlich ist, das wussten Auer und Lama, die mehrmals gemeinsame Sache gemacht hatten: Sie versuchten sich am „unmöglichen Berg“, der 3500 Meter hohen Nordostwand
erklärt Georg „Joe“Bachler, Obmann der Paul-Preuss-Gesellschaft und selbst einer der ganz großen (und stillen) Alpinisten. Aus diesem Grund wurde Auer 2016 auch der Paul-Preuss-Preis verliehen, den bisher Alpinisten wie Reinhold Messner, Alexander Huber, Thomas Huber oder Hanspeter Eisendle für ihr Lebenswerk erhalten haben.