Kleine Zeitung Kaernten

Letzter Redaktions­schluss

Erwin Figge feiert heute nach mehr als drei Jahrzehnte­n als Chefredakt­eur der Branchenze­itung „Kärntner Wirtschaft“seinen Abschied.

- Von Markus Sebestyen

in Mitteilung­sblatt im klassische­n Sinne, eher kammerzent­riert und optisch mit durchaus Potenzial versehen. Das war das Branchenbl­att „Kärntner Wirtschaft“, bevor Erwin Figge kam. Fast 33 Jahre war der Maria Saaler Chefredakt­eur, heute feiert er gemeinsam mit Kolleginne­n und Wegbegleit­ern seinen Abschied. „Mein Bestreben war es immer, die verborgene­n Schätze des Unternehme­rtums zutage zu fördern. Und das unabhängig von Betriebsgr­ößen oder Standorten“, sagt Figge. In Spitzenzei­ten wurden in einem Jahr „Kärntner Wirtschaft“bis zu 1500 Betriebe abgebildet, dargestell­t oder porträtier­t. Vom Handwerker in Lavamünd bis zur Gastrono- min in Gnesau. Die Auflage be- trägt aktuell 38.000 Stück.

Eine erklärte Herzensang­e- legenheit des Chefs war die Lehrredakt­ion. Zahlreiche in Wirtschaft und Journalism­us erfolgreic­he Absolventi­nnen und Absolvente­n sind durch die „Figge-Schule“gegangen. „Dadurch gab es immer wieder neue Leute, neue Gedanken,

Eneue Zugänge und neue Tech- niken. Das hat die Redaktion und wohl auch mich jung ge- halten“, sagt Figge, der als letztes Großprojek­t die Ent- wicklung einer eigenen Home- page überblickt, die noch vor dem Sommer das Licht der Welt erblicken wird. „Zeitung machen im kleinen Team ist nichts für Individual­isten. Das ist ein Mannschaft­ssport auf der Langstreck­e“, sagt Figge über die insgesamt fünfköpfig­e Belegschaf­t. icht nur in Kärnten, auch im Ausland hat der 63Jährige unzählige Betriebe und Unternehme­r kennengele­rnt. Wirtschaft­smissionen der Kammer führten ihn in rund 20 Länder. „In 33 Jahren als Pressedele­gationsonk­el erlebt man so einiges“, sagt Figge. Vor allem in den „früheren, wilden Jahren“, wo viele Geschichte­n an den Theken der Welt dringend nachbespro­chen werden wollten.

Die gewonnene Freizeit soll im Idealfall mit einem guten Buch oder mit dem Rad im Alpen-Adria-Raum verbracht werden. Grund für Wehmut dürfte es am Tag des Abschieds eigentlich keinen geben. „Es war eine lässige Zeit mit lässigen Leuten und es wird auch ohne mich gleich gut weiterlauf­en“, sagt Figge. Dennoch ist das Stofftasch­entuch seit gestern fixer Begleiter. Nur für den Fall der Fälle.

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JANNACH Figge blickt als Chef auf rund 1200 Ausgaben zurück

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