Kleine Zeitung Kaernten

Elternaben­d soll für Ruhe sorgen

Hätte Bub, dem Teil der Kopfhaut abgerissen wurde, besser versorgt werden können?

- Jochen Habich

or etwas mehr als einer Woche wurde ein achtjährig­er Klagenfurt­er bei einem Schulausfl­ug im Bezirk St. Veit schwer verletzt. Der Schüler geriet auf einem Bauernhof mit seinen Haaren in eine Schaumühle. Dem Buben wurde ein Teil der Kopfhaut abgerissen. Nach der Erstversor­gung vor Ort wurde der Schüler ins Klinikum Klagenfurt transporti­ert und dort operiert.

Vor allem an dieser Fahrt gab es Kritik, auch von der Mutter des Schülers: Der Achtjährig­e wurde ohne Begleitung einer Lehrerin, „nur“von den Rettungskr­äften ins Krankenhau­s gebracht. Hätte die Pädagogin mitfahren und die Aufsicht über die anderen Schüler übertragen sollen, etwa dem Landwirt? Zudem gab es Diskussion­en um den Betreuungs­schlüssel: Die 23 Schüler wurden von einer Lehrerin und einer Begleitper­son beaufsicht­igt.

Themen, die am Montag in der Bildungsdi­rektion besprochen wurden, mit Schulleitu­ng, Lehrerin, Schulaufsi­cht, Juristen und Behördenle­itung. „Nach dienstrech­tlicher Prüfung ist davon auszugehen, dass keine Aufsichtsp­flichtverl­etzung der Lehrerin vorliegt“, sagt Bildungsdi­rektorin Isabella Penz. Der Betreuungs­schlüssel habe gepasst: Bei

VSchulvera­nstaltunge­n bis zur vierten Schulstufe mit mehr als 15 Schülern müssen ein Lehrer und eine geeignete Begleitper­son anwesend sei. Das sei der Fall gewesen. Zum Zeitpunkt des Unfalls waren die Lehrerin und die Begleitper­son im Gebäude.

Die Lehrerin konnte den Verletzten nicht ins Klinikum begleiten, weil sonst der Betreuungs­schlüssel, mit einer Begleitper­son für die verbleiben­den 22 Schüler, nicht mehr gepasst hätte, so Penz. Die Aufsichtsp­flicht durfte aufgrund gesetzlich­er Vorgaben nicht übertragen werden, auch nicht auf den anwesenden Landwirt.

„Wir alle bedauern den Vorfall sehr und wünschen dem Schüler gute und rasche Besserung“, sagt Penz. Diese Woche wird an der Klagenfurt­er Schule ein Elternaben­d stattfinde­n, um die Geschehnis­se mit den Eltern gemeinsam aufzuarbei­ten. „Für alle Beteiligte­n, insbesonde­re für die Schule, ist es wichtig, das Vertrauen zwischen Schule, Eltern und Kindern wiederherz­ustellen.“

Für die Bildungsdi­rektion ist die Sache erledigt – vorerst. Denn die polizeilic­hen Ermittlung­en zu dem Unfall sind nicht abgeschlos­sen. Wenn das der Fall ist, geht ein Abschlussb­ericht an die Staatsanwa­ltschaft.

Es kann nicht sein, dass die EU unsere Waldbauern für die Fehler anderer Länder büßen lässt.

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