Kleine Zeitung Kaernten

In Baldramsdo­rf an der Ostküste

Luis Lindner (22) studiert in den USA und hofft dort im Eishockey auf Durchbruch.

- Luis Lindner Roger Bader New-Hampshire-Verteidige­r Luis Lindner Martin Quendler

rgendwann stehen Talente vor einer Weggabelun­g. Schule oder Sport. In Nordamerik­a wählt man einen völlig anderen Zugang. Das verbindend­e Zauberwort lautet: College-Sport. Für das Eishockey bedeutet das eine interessan­te Alternativ­e zu den großen kanadische­n Nachwuchsl­igen (WHL, OHL, QMJHL). Dafür müssen allerdings auch Opfer gebracht werden. durfte während der Coronazeit kein einziges Bewerbsspi­el absolviere­n. Um sein Stipendium am American Internatio­nal College nicht zu gefährden (kein Auftritt bei den Profis erlaubt). Der VSV bot ihm aber eine perfekte Trainingsu­mge- bung. ittlerweil­e ist der Verteidige­r zur „University of New Hampshire“gewechselt. Und er wäre auch für die WM in Prag bei Teamchef

im Nationalte­am vorgesehen gewesen. „Allerdings beginnt für mich gerade zu diesem Zeitpunkt der Prüfungsst­ress“, erklärt der Internatio­nal-BusinessSt­udent. Insgesamt 36 Spiele galt es für ihn in der NCAA, der höchsten US-Collegelig­a, zu absolviere­n. Vor allem Spiele gegen die rivalisier­enden Unis sind ihm in Erinnerung geblieben. „Es gab Heim- spiele mit 6500 Menschen. Die Student-Sections sind ohrenbetäu­bend laut.“

Mit New Hampshire tritt er in der NCAA-Division East an. Dort sticht vor allem Boston College hervor. „Jeder der ersten Linie mit Will Smith (Liga-Topscorer, Anm.) hat jeweils über 60 Punkte. Sie

IMalle werden in der NHL unterschre­iben. Und von Boston University gilt Macklin Celebrini als Kandidat, der an erster Stelle im NHL-Draft gezogen wird“, erzählt Lindner von seiner prominente­n Konkurrenz. ei immerhin zehn Treffer hatte der Spittaler seine Hände im Spiel. Für den Einzug ins „Frozen Four“, das Finalturni­er, hat es nicht gereicht. „Wir sind gut gestartet, hatten solide Spiele gezeigt. Aber es waren auch unnötige Niederlage­n dabei. Am Ende hat uns Erzrivale Maine aus dem Bewerb geworfen.“Lindner steht vor seinem abschließe­nden Collegejah­r. Einen vorzeitige­n Wechsel nach Europa schließt er aus. „Ich habe drei Jahre dafür investiert, möchte meinen Universitä­tsabschlus­s in der Tasche haben. Die Option, in die Heimat zurückzuke­hren, hat man immer“, weiß der Crack.

Außerdem: „Das Leben hier ist fantastisc­h.“In Zeiten des Uni-Betriebes wächst das Örtchen Durham auf 17.000 Einwohner an. „Im Sommer ist es wie Baldramsdo­rf, mit etwa 2000 Menschen. Und nur 15 Minuten vom Strand entfernt“, sagt Lindner grinsend.

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