Wenn „echte Männer“Kampagnen führen . . .
. . . dann lautet der Kampagnentitel „Echte Männer zahlen keinen Unterhalt“. Unechte Männer zahlen also?
Da sitzt ein Mann mit einem Kind vor einer Weltkugel und erklärt ihm die Welt. Plakate, die ein Männerverein seit Beginn der Woche in einem Bundesland mit dem Titel „Echte Männer zahlen keinen Unterhalt“plakatieren lässt. Zur besseren Verständigung zwischen Ex-Mann und ExFrau wird diese Plakatwelle wohl nicht beitragen. Aber das dürfte auch nicht das Ziel des provokanten Aufrufs an Väter sein, ihre Kinder selbst zu betreuen und keine Alimente mehr zu zahlen.
Da versucht wieder einmal eine Männerorganisation darauf hinzuweisen, dass aus ihrer Sicht das Unterhaltsrecht Väter benachteiligt. Dass sie in die Zahl- und Wochenendvaterrolle abgedrängt werden. Politik und Medien, klagen sie, würden Väter gerne als Lumpen und Mütter als selbstlos aufopfernd darstellen. Mit der Plakataktion soll jetzt „wachgerüttelt“werden. ragt sich, was die „echten Männer“da wachrütteln. Echte Aggressionen? Zorn? Ablehnung? Vorurteile, dass es letztendlich nur um den Unterhalt geht? Oder gar die Frage nach der Intelligenz dieser echten Männer? Echt gescheite Männer würden wohl andere Kampagnen führen, um zu erreichen, was viele Väter erreichen wollen. Erreichen wollen sie ja im Grunde Selbstver-
Fständliches – gleichwertige Elternschaft. Was wiederum nur funktionieren kann, wenn alle echt zusammenspielen und keiner ein Lump ist. Echt gescheite Männer wissen ja auch, dass es bei Vätern wie Müttern beides gibt: Lumpen, Opfer, aber auch leidende Helden, die sich sogar selbst verleugnen, auf Besuchsrechte, die torpediert werden, verzichten, nur um ihr Kind vor Loyalitätskonflikten zu schützen.
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