Die dunkle Seite der Arbeitswelt
Auch 2015 wird in Österreich fleißig „gepfuscht“. Diee Schattenwirtschaft nimmt weiter zu, dem Staat entgehen bis zu 3,5 Milliarden Euro. Gegenmaßnahmen verzeichnen erste Erfolge.
Bei den Ausgaben zu sparen, mit Geld hauszuhalten – für viele Unternehmen und Privatpersonen ist das gleichbedeutend mit der Beschäftigung von „Pfuschern“. Eine Folge: Die Schwarzarbeit prosperiert und wird laut den Berechnungen des Volkswirtschaftlers Friedrich Schneider heuer in Österreich sogar um rund 4,5 Prozent ansteigen.
21,35 Milliarden Euro sollen in die Schattenwirtschaft rinnen – 8,14 Prozent der gesamten österreichischen Wirtschaftsleistung. Seit drei Jahren steigt der Anteil der Schwarzarbeit, ein Grund dafür sei laut Schneider etwa die enorme Steu- erbelastung. Die kalte Progression und das Vorrücken in neue Steuerstufen seien zudem nicht ausgeglichen worden, den Menschen bleibt unterm Strich immer weniger Netto von ihrem Brutto.
Die schwache Konjunktur verschlimmert die Lage zusätzlich. „Hohe Arbeitslosigkeit führt zu Schwarzarbeit“, erklärt der Schattenwirtschaft-Experte. „Leute pfuschen, um ihren Verdienstentgang auszugleichen. Außerdem haben sie mehr Zeit.“
Österreich als „Schlusslicht“
Auch wenn Österreich im EU-Vergleich den geringsten Anteil an Schattenwirtschaft hat, sieht Schneider dringenden politischen Handlungsbedarf. Bis zu 3,5 Milliarden Euro gehen dem Staat jedes Jahr an Steuereinnahmen verloren. Schneider fordert deswegen, dass Unternehmen, die „schwarz“arbeiten oder arbeiten lassen, für einige Jahre keine öffentlichen Aufträge mehr bekommen. Auch
eine Steuerreform könnte et- Studienautor Friedrich Schneider was bewirken, zudem em sollten Anreize geschaffen n werden, um Schwarzarbeit entgegenzuwirken. Eine Möglichkeit wäre, dass Investitionen im Hausushalt von der Steuer er abgesetzt werden en können.
Bisher umgesetztezte Ideen in diese Richhtung funktionieren in Österreich nicht schlecht. Etwa wa der Dienstleistungsgsscheck ( Dienstleiseistungsscheck- online. at) zur Legalisiesierung von Putz- oder Gartenarbeiten. 2014 war das Instrument nt so beliebt wie noch nie e zuvor – mit 247.000 verkauften Schecks wurde gar ein neuer Rekordrd erzielt. Gut ist auch ch die Nachfrage nach dem staatlichen Handwerkerwerkerbonus ( Meinefoerdeefoerde- rung.at/hwbweb). Bis zu 600 Euro einer Renovierung g können durch den Fonds gefördertrt werden.