Explosive Bildgeschichten
Erste Österreich-Personale der Malerin Tina Schwarz.
GRAZ. Von der schönen Kunst der Zerstörung handelte unlängst die Ausstellung „Damage Control“im Kunsthaus Graz. Von Ordnungen und ihrer Auflösung, durchaus auch im Sinn des Einsatzes von Gewalt, erzählen die Bilder von Tina Schwarz. „Catalysts“nennt die deutsche Zeichnerin und Malerin ihre erste Personale in Österreich. Die Katalysatoren der stets titellosen Bildgeschichten sind nicht immer eindeutig.
Manchmal ja. Etwa im Triptychon von 2011 (dem ältesten Werk der Schau), das vom Katalysator Krieg befeuert wird. Von einem historischen Krieg, wie die mit sicherer Kraft auf die Leinwände gewuchteten Figuren erkennen lassen. Von einem Getümmel, fern und in seiner faktischen wie künstlerischen Dringlichkeit doch so nah.
Schwarz, das zeigen auch die anderen, allesamt im Vorjahr entstandenen Exponate, hat wohl nicht zufällig in den Niederlanden studiert. Der Geist flämischer Kunst spricht auch aus anderen Bildern. Figuren und Farben erlauben Assoziationen von Rembrandt bis Michaël Borremans.
Körper, Blumen, Landschaft – die 1977 geborene, ihn Köln lebende Malerin nähert sich Motiven auf unterschiedliche Weise, löst sie in unterschiedlich hohen Graden auf. Neben annähernd realistischen Darstellungen (auch phantastisch zu nennender Sujets) hängen solche, die ein breites Deutungsspektrum eröffnen. Das Material explodiert, die Neuzusammensetzung bleibt dem Betrachter überlassen. Tina Schwarz. Bis 10. April. Galerie Artepari, Graz, Peter-Tunner- Gasse 60. artepari.com