Entschädigungen als Knackpunkt
Es wird über längere Übergangsfristen und steuerliche Prämien verhandelt.
Registrierkassa, höhere Mehrwertsteuer, Allergenausweispflicht und nun das totale Rauchverbot – Österreichs Wirte und ihre Standesvertreter wähnen sich unter politischem Dauerfeuer. „Nach diesem Belastungspaket geht es nun umso mehr darum, dass die Gastronomen für ihre Umbauten angemessene Entschädigungen enthalten“, fordert Wirtesprecher Hans Hofer.
Vielfach müssen Barbetreiber sogar noch einmal investieren. Wie der Kärntner Hubert Suschnig, der sein Grazer Szenelokal Kulturhauskeller 2010 durch eine Glaswand getrennt hat: „Das hat 100.000 Euro gekostet und ich kann keine Konzerte mehr veranstalten. Ich reiße die Wand jedenfalls wieder heraus, aber das kostet noch einmal 15.000 Euro.“
„Es wird laufend verhandelt“– mehr ist aus den zuständigen Ministerien derzeit in Bezug auf Entschädigungsleistungen für die getätigten Investitionen nicht zu erfahren. Verhandelt wird u. a. über Steuergutschriften und spezielle Abschreibungsmöglichkeiten – beides ist jedoch in der Umsetzung komplex. Daher wird auch über eine Einmalzahlung in Form einer steuerlichen Prämie verhandelt. Informierten Kreisen zufolge soll es sich dabei – laut aktuellem Verhandlungsstand – aber um eine eher bescheidene finanzielle Unterstützung handeln. Auch ein Grund, warum man den Wirten nun anscheinend in Form längerer Übergangsfristen etwas entgegenkommen will. Gastronomievertreter bringen sich auch an anderen „Fronten“in Stellung. Insbesondere in Wien will man angesichts des Rauchverbots in Lokalen ganzjährige Schanigärten durchsetzen. Doch auch dafür bräuchte es in zahlreichen Kommunen geänderte Rahmenbedingungen, etwa in Bezug auf Ruhezeiten und Gastraumerweiterungen.