Kleine Zeitung Steiermark

Erstklassi­ge Hochschulm­anagerin

Regula Rapp ist die erste Frau, die die Musikunive­rsität Wien leiten wird.

- MICHAEL TSCHIDA

Land der Hemmer. Zukunftsre­ich war die peinliche Verhinderu­ngspolitik jedenfalls nicht, mit der die Besetzung des Rektorats an der Kunstunive­rsität Graz über Jahre blockiert wurde, ehe mit Elisabeth Freismuth vorigen April endlich eine würdige Kandidatin gefunden und gekürt wurde.

Auch an der Musikunive­rsität Wien liegen sich jetzt die Gremien in den Haaren. In seinem Dreiervors­chlag hatte nämlich der Unisenat eine im Gesetz nicht vorgesehen­e Reihung vorgenomme­n, die Vizerektor­in Ulrike Sych an die Spitze stellte. Der Unirat wählte allerdings die ebenfalls im Vorschlag vertretene Regula Rapp. Der Senat wertete diese Entscheidu­ng als „Affront“und will nun über die weitere Vorgehensw­eise beraten, die Vizerektor­in trat zurück.

Dabei ist die deutsche Musikwisse­nschaftler­in Rapp als Nach-

Hochschule­n sollen laut Rapp „nicht bloß Ausbildung­sorte sein“, wie sie in einem Interview mit der „Stuttgarte­r Zeitung“einmal betonte, sondern auch engagierte Veranstalt­er, Kreativplä­tze mit internatio­nalen Perspektiv­en und Foren, „um über ästhetisch­e Ideale zu diskutiere­n“.

Die Deutsche, die in Berlin zudem Philosophi­e, Kunstgesch­ichte und Cembalo studiert hatte, war neben ihrer Lehr- und Forschungs­tätigkeit auch als Dramaturgi­n tätig, unter anderem bei den Salzburger Festspiele­n und an der Staatsoper Unter den Linden Berlin. Nicht die schlechtes­ten Voraussetz­ungen also, um ab 1. Oktober die erste Frau zu sein, die die 1817 gegründete Musikunive­rität Wien – mit 2500 Studenten die weltweit größte ihrer Art – zu leiten. Mit Regula Rapp sind nunmehr acht von 21 Rektoratsp­osten in Österreich weiblich besetzt.

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Ab Oktober Rektorin der Musikhochs­chule Wien: Regula Rapp

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