Kleine Zeitung Steiermark

Ein Abend mit 888 „Wunderkind­ern“

111 Winzer, 888 Weine, Tausende in Tracht: Die Jahrgangsp­räsentatio­n in der Stadthalle Graz.

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So verheerend die Wettersitu­ation zur Weinernte war, so groß war nun die Überraschu­ng im Glas: Dass der Jahrgang 2014 als durchaus gelungen bezeichnet werden kann, war bei der gestrigen Jahrgangsp­räsentatio­n den zufriedene­n Gesichtern der wieder flächendec­kend in Tracht erscheinen­den Besucher zu entnehmen.

Selbiges galt auch für die verkostend­e Prominenz: Überrascht von der Qualität war etwa Agrarlande­srat Johann Seitinger, der die Weinproduk­tion mit dem Zeugungspr­ozess verglich: „Es heißt ja, der Boden ist der Vater, der Rohstoff die Mutter, das Wetter das Schicksal.“Und als was kann man dann das Kind bezeichnen? „Ein Wunderkind“, so Seitinger. as ist ein tolles Ergebnis, das wir heute genießen können, dazu kann man nur gratuliere­n“, so Landwirtsc­haftskamme­r-Präsident Franz Titschen-

Dbacher anerkennen­d. Als Gratulante­n stellten sich nicht nur LH-Vize Hermann Schützenhö­fer, Landesrat Christian Buchmann, Cheftouris­tiker Erich Neuhold oder Bauernbund­Boss Franz Tonner ein. Und freilich die Winzer und Weinfachle­ute wie Willi Sattler oder Arno Bergler, der dem 2014er-Jahrgang („besonders gut: Weißburgun­der und Sauvignons“) etwas attestiert­e, was viele seit den Neunzigern vermisst haben: „Ein Hauch von Brennnesse­l.“om bevorstehe­nden Lagenwein-Engpass merkte man in der Stadthalle noch nichts, kredenzten die Winzer doch hier die Jahrgänge 2012 und 2013. „Aber im nächsten Jahr wird man das spüren“, so Weinbaudir­ektor Werner Luttenberg­er. Der den 2014er übrigens als Jahrhunder­tjahrgang bezeichnet: „Einen, wie wir ihn uns 100 Jahre nicht mehr wünschen – vom Arbeitsauf­wand her.“

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