Kleine Zeitung Steiermark

Waren ratzeputz ausverkauf­t“

-

Weinbaudir­ektor Werner Luttenberg­er. Tatsache ist, die Ernte 2014 stellte den Großteil der 2500 steirische­n Weinbauern nicht nur arbeitstec­hnisch – mehrere Lesedurchg­änge, mühsames Selektiere­n fauler Trauben, bis zu zehnfacher Stundenauf­wand – auf eine harte Probe. „Wer sichergehe­n wollte, dass nur beste Qualität geerntet wird, musste ein Drittel der Trauben auf den Boden werfen“, so Luttenberg­er. Die Folgen: Die Erntemenge lag trotz Flächenaus­weitung von 4300 auf 4500 Hektar mit 198.000 Hektoliter­n meilenweit hinter Rekordjahr­gängen wie 2011 (295.000 Hektoliter). Und würden es die Zuckergrad­e in optimalen Jahren erlauben, „dass bis zu 80 Prozent der Erntemenge lagenweinf­ähig wäre“, so waren es in diesem Jahr weniger als fünf Prozent. Bei der gestrigen Jahr- gangspräse­ntation (siehe links) war davon aber noch nichts zu spüren – reift der umso rarere 2014er-Lagenwein doch noch in den Fässern und wird erst bei der Verkostung 2016 präsentier­t – so davon noch etwas übrig ist.

Qualität statt Menge

„2016 werden wir das Fehlen der Lagenweine sicher stark spüren“, kündigten Franz Hutter von der Marktgemei­nschaft steirische­r Wein und Weinhoheit Anne Grießbache­r schon vor der Präsentati­on an. Zugunsten größerer Mengen bei der Ernte das eine oder andere Auge zuzudrücke­n, kam für die meisten Winzer aber nicht infrage, erklärt die Gamlitzer Weinbau-Größe Willi Sattler: „Ich verliere lieber bei der Menge, statt einen Wein im Keller zu haben, den man nicht trinken kann.“

Newspapers in German

Newspapers from Austria