Steirer bluten nun für Pfandbriefstelle
Auch Gläubiger der Hypo Steiermark zahlen für Ausfälle durch den Heta-Zahlungsstopp.
Zeitplänen.“In Sachen Hypo/ Heta weist Schelling die harsche Kritik deutscher Politiker an Österreichs Schuldenmoratorium übrigens als „unerhört“zurück. „Es hätte jedem klar sein müssen, dass Kärnten nicht für 20 Milliarden geradestehen kann.“Verständnis zeigt der Minister aber für die Forderung von RaiffeisenGeneral Martin Schaller nach einer Senkung der Bankenabgabe. „Da müssen wir noch heuer zu einer Lösung kommen“, sagt Schelling, fordert aber auch den Bankensektor auf, Reformen einzuleiten und die eigenen Kosten in den Griff zu bekommen. WIEN/GRAZ. Die positive Nachricht zuerst: Nach dem HetaZahlungsstopp, der Anfang März verkündet wurde, sind die daraus entstandenen Ausfälle für die Rückzahlung von fälligen Heta-Emissionen nun zur Gänze auf anderem Wege finanziert. Zum „Handkuss“kommt, wie berichtet, die gemeinsame Pfandbriefstelle der Hypo-Banken. Indirekt müssen also die acht Landes-Hypos und die dahinter haftenden Bundesländer (alle außer Wien) für diese Zahlungen aufkommen.
Die schlechte Nachricht: Da auch die steirische Hypo involviert ist, muss sie in ihrer Bilanz entsprechend Vorsorge treffen und wird daher im Jahr 2015 auf Ergänzungskapitalanleihen keine Zinsen zahlen. Betroffen sind Anleihen mit einem GesamtNominale von 15 Millionen Euro. Laut Hypo-Generaldirektor Martin Gölles beläuft sich der Zinsenausfall auf „weniger als eine Million Euro“. Im nächsten Jahr würden die Anleihen wieder planmäßig bedient, auch das Kapital sei sicher, betont der Bankchef.
„Mir ist das persönlich unangenehm, aber so sind die Regeln“, sagt Gölles. Bei Ergänzungskapital sei von Beginn an klar, dass bei fehlendem Jahresüberschuss keine Zinsen gezahlt werden, da man die Anleihen ja nicht aus der Substanz bedienen könne. Dafür sind diese Anleihen höher verzinst als beispielsweise Pfandbriefe. Gölles rechnet vor, dass trotz dem einmaligen Zinsentfall unter dem Strich eine attraktive Gesamtrendite über die Laufzeit übrig bleibe, nämlich „drei bis dreieinhalb Prozent“.
Der erste Test für die neue Haftungskonstruktion steht schon am morgigen Freitag ins Haus: Es müssen Heta-Emissionen über 7,5 Millionen Euro getilgt werden. Ein Achtel davon, also eine knappe Million, zahlt die steirische Hypo. Sie erhält im Gegenzug Forderungen an die Heta, für die wiederum das Land Kärnten haftet.
„Wir hoffen, dass Kärnten diese Forderung letztlich bezahlen wird“, sagt Gölles. Sollte ein Schaden übrig bleiben, wird der steirische Anteil je zur Hälfte von Land und Landes-Hypo getragen. Ähnliche Vereinbarungen haben alle Bundesländer mit ihren Hypos getroffen.
Vor dem Kollaps gerettet
Die Heta hat über die Pfandbriefstelle (genauer: über die Pfandbriefbank AG) insgesamt Emissionen von 1,2 Milliarden Euro aushaften. 800 Millionen davon sind innerhalb der Laufzeit des verkündeten einjährigen Heta-Zahlungsmoratoriums fällig. Hätte die Rettung nicht funktioniert, wären sofort 5,6 Milliarden Forderungen gegen alle Hypos fällig geworden, ein Kollaps hätte gedroht.