Kleine Zeitung Steiermark

Ein (un-)gleiches Brüderpaar

Lukas und Tobias Nemecz spielen ab heute gemeinsam auf der Challenge-Tour. Martin Wiegele komplettie­rt das steirische Trio.

- MICHAEL SCHUEN

Die Challenge-Tour, die zweite Leistungss­tufe im internatio­nalen Profi-Golf, spricht Steirisch. Ein weiß-grünes Trio ist ab heute beim Saisonauft­akt in Kenia im Einsatz. Allein das ist schon bemerkensw­ert. Wäre da nicht noch das Faktum, dass zwei der drei Steirer Brüder sind. Lukas (25) und Tobias (22) Nemecz wollen in diesem Jahr brüderlich dem Traum von der European Tour näherkomme­n. Im Golf kein Novum, die beiden MolinariBr­üder Francesco und Eduardo schafften es schon im Gleichschr­itt in die Weltspitze.

„Es ist eine Ehre, wenn man uns mit ihnen vergleicht“, schmunzelt da der jüngere Nemecz, Tobias, merkt aber an: „Es zeigt, dass es möglich ist.“Tobias hat mit einer fulminante­n vergangene­n Saison – wie ein Jahr zuvor auch Lukas – im ersten Profi-Jahr den Aufstieg von der Alps Tour auf die nächste Stufe geschafft. „Aber es wäre vermessen zu glauben, dass es so weitergeht. Auf der Alps Tour gibt es vielleicht 50 Spieler, die ein Turnier gewinnen können. Hier ist kein Einziger dabei, der es nicht draufhätte.“Aber gleitung diesmal. Kein Problem für die (un-)gleichen Brüder. Denn abseits des Golfplatze­s sind die beiden, wie Tobias meint, „schon sehr verschiede­n“. Tobias ist der kommunikat­ivere, der zwischen den Turnieren viel unternimmt. „An mir ist wohl auch ein Entertaine­r verloren gegangen, Luki ist da zurückhalt­ender“, sagt Tobias. Auf dem Golfplatz überwiegen die Ähnlichkei­ten: „Unserer beider Stärke ist das lange Spiel, wir schlagen den Ball beide weit. Die gemeinsame Schwäche ist das Putten.“

Bei aller Bruderlieb­e: Auf dem Platz sind die beiden Konkurrent­en. Auch im Training pusht man einander – „da braucht es keine Motivation, da will niemand gegen den anderen verlieren“, sagt Tobias. Und doch: „Wenn ich nicht gewinne oder vorne bin, dann soll es Lukas sein!“Das Ziel ist für beide dasselbe. „Gut wäre es, wenn ich zu Saisonende unter die besten 30 komme“, sagte Lukas, „aber auch wenn ich unter den ersten 70 lande, ist es o. k.“

Ersteres hieße, 2016 schon auf der European Tour spielen zu dürfen. Zweiteres, die Spielerlau­bnis auf der Challenge Tour ein weiteres Jahr zu lösen.

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