Die Yankees als Helfer Kubas in der Not
Die Annäherung der beiden Erzfeinde ist überfällig.
Paris Hilton, wie könnte es anders sein, war schon da. Die Hotel-Erbin strahlte in Havanna an der Seite eines Castro-Sohnes in die Kameras. Mittlerweile strömen immer mehr nicht oder normal erbende US-Amerikaner als Touristen auf die sozialistische Karibikinsel. Der Reiz des so lange Verbotenen. Im Dezember verkündeten US-Präsident Obama und der kubanische Staatschef Raúl Castro, kleiner Bruder des Máximo Líder, das Ende der jahrzehntelangen Eiszeit. Unter Mühen verhandeln die beiden Erzfeinde seitdem über Schritte zur Überwindung des eingeübten Misstrauens. Seit die US-Regierung aber einen Teil der Reiseeinschränkungen lockerte, überholen die USBürger ihre Regierung im Annähern an den Dauerfeind.
Obama und Castro haben heute beim Gipfel in Panama die Chance auf einen historischen Handschlag mit historischer Aussprache. 59 Jahre ist es her, dass es ein solches Treffen gab: 1956 konferierte Dwight Eisenhower mit dem damaligen kubanischen Diktator Batista – ebenso in Panama.
Jetzt will man ein neues Kapitel in den Beziehungen aufschlagen, und trotz aller Reibungsflächen werden beide Seiten profitieren. Das Wirtschafts- und Handelsembargo, das die USA vor einem Vierteljahrhundert nach der Kubanischen Revolution verhängten, hat den von Washington erhofften Regimewechsel nicht erreicht und sich nach Ende des Kalten Kriegs überlebt. Mittlerweile haben sich die USA damit selbst ins Out befördert: Während sich das verknöcherte Kuba aus der Not heraus wirtschaftlich allmählich öffnet, sehen die USA angesichts von Investitionen Chinas, Russlands oder der EU in Kuba ihre Felle davonschwimmen. Obama kämpft zudem zum Ende seiner Amtszeit um einen schönen Platz im Buch der Geschichte.
Für die Castros wiederum ist Aussöhnung mit Washington zu einer Frage des Machterhalts geworden. Jede Lockerung des Embargos bringt frisches Kapital vom amerikanischen Klassenfeind nach Kuba – und das wird dringend benötigt, seit Bruderstaat Venezuela, das Kuba bisher mit billigem Öl und Geld versorgte, selbst in die Krise geschlittert ist. offnungen, mit der wirtschaftlichen Öffnung Kubas werde bald eine politische einhergehen, sollte man niedrig halten: In den bilateralen Verhandlungen zeigte Havanna bisher wenig Neigung, auf Menschenrechtsfragen einzugehen. Die Alleinherrschaft steht nicht zur Disposition. So sollen die Dollar der YankeeImperialisten und Yankee-Touristen, die ins Land fließen, letztlich helfen, das Überleben des kubanischen Kommunismus zu sichern.
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