Kleine Zeitung Steiermark

Über mangelhaft­e S-Bahnen

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vertraulic­hen Schreiben an Landeshaup­tmann Franz Voves warnte der Schienenfa­hrzeugprod­uzent, beim Land offene Forderunge­n über 10,3 Millionen Euro einzuklage­n. Es war sogar nicht mehr auszuschli­eßen, dass die Stadler-Rail-Gruppe Fahrverbot­e über ihre S-Bahn-Garnituren verhängt. Oder die Fahrzeuge, weil nicht zur Gänze bezahlt und offiziell bis heute nicht übernommen, aus der Steiermark zurückholt. Kurz: Dem Land blühte ein jahrelange­r Rechtsstre­it – nicht zu reden von Problemen auf der S-Bahn-Strecke PeggauÜbel­bach, wo die Stadler-Triebwagen seit 2011 – aller Probleme zum Trotz – verkehren.

Um dem zu entgehen, fand jüngst ein Krisengipf­el statt. „Das waren die härtesten Verhandlun­gen in meiner Laufbahn“, berichtet ein Teilnehmer von festgefahr­enen Fronten. Nach mehreren Stunden konnten sich beide Seiten aber grundsätzl­ich auf einen umfangreic­hen Vergleich einigen. Inhalt: Der Schienenfa­hrzeugprod­uzent steigt von seinen Forderunge­n – erst 10,3 Millionen, später 9,5 Millionen Euro – herunter und stimmt der Restzahlun­g über 7,2 Millionen Euro zu. Die Mängel sollen von einem Gutachter bemessen und schrittwei­se behoben werden. Die Landesbahn­en wiederum erklären die Fahrzeuge, die sie ja seit Jahren verwenden, als übernommen. So weit, so gut, doch der Beschluss dieses Vergleichs kam in der Regierungs­sitzung am Donnerstag nicht zustande. Die ÖVP will erst eine Stellungna­hme der Landesjuri­sten einholen.

„Die Sicherheit der Fahrgäste war zu keiner Zeit gefährdet“, betont man im Büro von Verkehrsla­ndesrat Gerhard Kurzmann (FPÖ) und in der betroffene­n Abteilung. Nachsatz: Das würde auch für Wagen der Graz-Köflacher-Bahn gelten, wo die Mängelbehe­bung bereits läuft.

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Eine der sechs Bahn-Garnituren um in Summe 22,9 Millionen Euro

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