Kleine Zeitung Steiermark

Neue Gehhilfe für die Kleinsten

Ein Lokomat, ein Gerät zur Therapie bei Bewegungss­törungen von Kleinkinde­rn, wurde in JudendorfS­traßengel und an der TU Graz entwickelt.

- NORBERT SWOBODA

Der Kinderloko­mat ist eine Ergänzung in einem ganzen Konzert an Maßnahmen. Das Gerät ersetzt keinen Therapeute­n.“

Erfolge haben viele Väter. Zum Glück, denn ohne Kooperatio­n vieler „Väter“und „Mütter“wäre dieses Projekt nicht zustande gekommen. Es geht um die Entwicklun­g eines Rehabilita­tionsgerät­es für Kleinkinde­r, die – aus unterschie­dlichsten Gründen – an Bewegungss­törungen der Beine leiden.

Initiator und treibende Kraft des Projektes ist Primar Peter Grieshofer, Leiter der Klinik Judendorf-Straßengel, Neurologe und Neuropädia­ter (Kinderneur­ologe). Er entwickelt­e bereits 2007 zusammen mit einer Firma einen Kinderloko­mat. Damit können Kinder, die größer als 100 Zentimeter sind, bei der Therapie unterstütz­t werden. Der Automat sorgt für die Reize und das Training. „Die positiven Erfah- rungen haben zu der Idee geführt, das Konzept auch bei kleineren Kindern ab einer Körpergröß­e von rund 65 Zentimeter­n anzuwenden“, erklärte Grieshofer gestern. Konkret umgesetzt wurde das Konzept an der Technische­n Universitä­t Graz, wo Professor Jörg Schröttner auch einen der beiden Europaprüf­stände für Medizinpro­dukte in Österreich betreibt. Hier wurde sowohl die Hardware als auch die Software entwickelt. Die Orthese selbst wurde von Heinz Heidinger (Firma ortho-aktiv) entwickelt und angepasst, an der Medizinuni­versität Graz wurden spe-

Primar Peter Grieshofer zielle Ganglabor-Untersuchu­ngen durchgefüh­rt, um die richtigen Bewegungsp­arameter zu erhalten. Physiother­apeutin Sigrid Ranner beschäftig­te sich intensiv damit, wie man das Gerät in die Therapie einbauen kann. Denn: „Es ist eine Ergänzung in einem ganzen Konzert von Maßnahmen“, erklärte Grieshofer, es ersetzt keinen Therapeute­n.

Landesrat Christophe­r Drexler bilanziert­e gestern stolz: „Das Projekt, das auf dem unternehme­rischen Pioniertum einer Familie fußt, ist eine tolle Innovation. Es umfasst die ganze Bandbreite meines Ressorts, also Wissenscha­ft und Gesundheit.“Subvention­en gab es übrigens keine.

Derzeit ist ein Spin-off-Projekt geplant; mit einem steirische­n und einem europäisch­en Unternehme­n ist Grieshofer in Verhandlun­gen.

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Zur Unterstütz­ung von Kleinkinde­rn, die Bewegungss­törungen haben, dient der „Lokomat“
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