Nachhaltig
Dass die Diskussion überhaupt entbrannt ist, überrascht ja nicht – dafür ist das Thema „Radfahrer Autolenker“(oder eher „ gerade in einer Stadt wie Graz zu sehr präsent. Erstaunlich ist da eher die Intensität, mit der auf der Internetseite der
debattiert wird – wie viele Emotionen und persönliche Erlebnisse da mit im Spiel sind.
Da tut es gut, die Bremse zu betätigen, einen Schritt zurückzugehen und sich noch einmal den Auslöser dieser Meinungskollisionen in Erinnerung zu rufen: ein 46jähriger Radfahrer, der in Gries gegen eine geöffnete Autotür prallt – und stirbt.
Also wäre es wünschenswert, dass dieser kollektive Aufschrei nicht einfach so verpufft. Sondern zu Änderungen führt. Bei der Gestaltung von Radwegen, von Kreuzungen, von Radwegen rund um Kreuzungen. ber auch bei der Gestaltung unseres Verhaltens im Straßenverkehr. Unserer Ausrüstung. Unseres Miteinanders.
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Ein 46-jähriger Radfahrer prallt Ende März im Bezirk Gries gegen eine geöffnete Autotür, bleibt mit Kopfverletzungen liegen (er trägt keinen Helm) – und verstirbt im Krankenhaus. Dieser tragische Zwischenfall bewegt Graz: Auf der Internetseite der Kleinen Zeitung waren schon gestern am Vormittag mehr als 130 Kommentare zu lesen – manche davon persönlicher Natur, andere sachlich bezüglich Helmpflicht und Straßenverkehrsordnung, viele emotional aufgeladen.
Hier stellvertretend einige der Einträge: Traurig. Ich kannte den Mann – er war ein lieber Kollege und wird uns sehr fehlen. Wer bei dem Unfall Schuld hatte, wird die Polizei/das Gericht schon noch ermitteln. Ein Helm hätte aber auch bei Verschulden des Autofahrers vielleicht Schlimmeres verhindern können.
tingletangelbob Ich bin sowohl Autofahrer als auch Radfahrer (täglich für den Weg zur Arbeit), und meine Erfahrung hat gezeigt, dass auf beiden Seiten verantwortungslose und verantwortungsbewusste Verkehrsteilnehmer zu finden sind. Während viele Radfahrer jede Verkehrsregel missachten (rechts überholen, rote Ampeln ignorieren etc.), haben Autofahrer auch einiges drauf, in- dem sie Radfahrer rücksichtlos schneiden oder abdrängen. Wie immer und überall gibt es solche und solche Mitmenschen.
MPOV Viele Radfahrer in Graz ignorieren die StVO zur Gänze, ein Wunder, dass nicht mehr passiert! Wo ist die Exekutive, die tatenlos seit Jahren zusieht, wie Radler Gehsteige missbrauchen und Fußgänger tagtäglich gefährden?
fredfeuerstein Bei kompletter Dunkelheit mit schwarzen Jacken, dunklen Jeans, ohne Licht (vorne u. hinten), ohne Reflektoren, NIE mit Helm und meistens noch mit einer Hand am Smartphone unterwegs. Außerdem fahren die kreuz und quer, links und rechts beim Auto vorbei. Teilweise kreuzen sie dann auch noch die Fahrbahn unerwartet. Wenn mal was passiert, sind immer die Autofahrer schuld.
tingletangelbob Ich komme auch nicht drum herum, zu bemerken, dass viele Radfahrer einfach aus Zeit sich vieles an Freiheit nehmen. Dadurch wird der Autofahrer auch provoziert und schlägt auch einen radikaleren Fahrstil ein. Auch umgekehrt ist das der Fall, wenn ein Autofahrer einen Radfahrer schneidet, dann wird auch er einen aggressiven Fahrstil einschlagen und eine Welle ist losgetreten. Ich denke, dass hier mehr die Schuld bei der Planung der Verkehrswege liegt, denn Rotphasen sind in Graz keine Seltenheit. Meine Durchschnittsgeschwindigkeit, die in meinem Auto gemessen wird, beträgt fast unter 30 km/ h. Wenn die Durchschnittsgeschwindigkeit bei 30 oder darunter liegt (was für den Stadtverkehr weltweit üblich ist), dann werden Sie von einem Radler, der sich mit 30 km/ h bewegt, nicht signifikant aufgehalten und haben dadurch keinen Grund, aggressiv zu werden.
BenHemmens Für viele Autofahrer ist aber genau das ein Grund, aggressiv zu werden. Der Radler hat nicht einmal einen Motor und ist trotzdem schneller. Wie sonst ist es zu erklären, dass Autofahrer panisch vor einer roten Ampel überholen und Der Fall, die Debatte. Der Bericht über den tödlichen Radunfall und alle Postings auf www.kleinezeitung.at/graz